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Mammut-Spielplatz soll wachsen

2015 gibt es im Eiszeitdorf erstmals einen öffentlichen Platz mit Attraktionen für Kinder. Das soll den Ort attraktiver machen. Möglich macht das eine Idee.

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© André Schulze

Von Sabine Larbig

Ein Dorf ist Krauschwitz nicht. Immerhin gibt es hier vier Großbetriebe mit rund 1 000 Arbeitsplätzen, eine Oberschule, Kindergarten, Geschäfte und Arztpraxen, Bank, Sportstätten, viele Vereine und sogar ein Spaßbad. Bald kommt ein Spielplatz dazu. Denn ein öffentlicher Platz, auf dem Kinder ausgelassen spielen, toben und Krach machen können – fehlt bisher. Das ändert sich ab kommendem Jahr.

Auf der großen Wiese vorm Gasthaus „Zur Linde“ – am Ausgangspunkt vom Geo-pfad Drachenberge – entsteht das Spielparadies. Der Standort ist bewusst gewählt. Denn der bei Einheimischen und Touristen beliebte Geopfad ist Teil des Marketingkonzepts Eiszeitdorf, mit dem sich Krauschwitz touristisch vermarktet. Schließlich liegt die Gemeinde mitten im Muskauer Faltenbogen, jener eiszeitlichen Formation, die sich hufeisenförmig zwischen Brandenburg, Sachsen und Polen befindet und europäischer Geopark ist.

Während der Geopark Muskauer Faltenbogen in den Nachbarländern bereits durch viele Attraktionen für Besucher erlebbar ist, gibt es auf sächsischer Seite erst wenige Angebote. Neben geführten Wanderungen und Fahrten mit der Waldeisenbahn Muskau sind eiszeitliche Erlebnisse bislang nur in Krauschwitz möglich. Wo – das verrät ein Logo in Mammutform. Zu finden ist es beispielsweise auf den Informationstafeln am Geopfad Drachenberge und denen des 2014 eingeweihten zweiten Geopfads Altkeula. Logo und Geopfade sind Ergebnis der Initiative Arbeitskreis Eiszeitdorf, die sich nun mit einer speziellen Arbeitsgruppe für den Spielplatz engagiert.

Ein Spielturm in Mammutoptik, Sandkasten, Schaukel, Holzpavillon und Pflasterpfad – all dies entsteht 2015 auf der Wiese am Gasthaus. „Auch Pflanzgruppen mit immergrünen Bäumchen und Blühsträuchern sind vorgesehen“, erklärt Sven Göhler, Eiszeitdorf-Mitstreiter. Mit Pensions- und Gasthaus-Mitinhaber Michael Anger, der die Flächen für den Spielplatz zur Verfügung stellt, wodurch letztlich auch seine Gäste profitieren – steht er an der Spitze der neuen Arbeitsgruppe.

Über deren Engagement zugunsten der stetig steigenden Kinderzahl – im Jahr 2012 wurden in Krauschwitz 23 und im Vorjahr 27 Kinder geboren – freut sich auch Bürgermeister Rüdiger Mönch. Und er hofft, dass der erste öffentliche – aber nicht gemeindeeigene – Spielplatz die Gemeinde noch interessanter für junge Familien macht: als Ausflugs- und Wohnort. „Es ist toll zu erleben, wie sich der Verein seit Monaten um Vorbereitung und Finanzierung des Projekts bemüht“, lobt der Bürgermeister.

Ziel ist es, so Sven Göhler, den Spielplatz im Eiszeitdorf-Charakter noch 2015 einzuweihen. Ein genauer Termin steht aber noch nicht fest. „Es gibt aber viele große und kleine Sponsoren sowie Unterstützer, so dass der Platz im kommenden Jahr gebaut werden kann“, bekennt Göhler. In Vorbereitung werde noch dieses Jahr ein Eltern-Förderkreis gegründet. „Seine Aufgabe ist es, sich um den Aufbau zu kümmern und den Spielplatz zu pflegen. Außerdem wollen die Mitstreiter künftig jährlich ein Kinderfest auf dem Platz veranstalten.“ Zur Mitarbeit, so Göhler weiter, hätten sich bereits einige Elternpaare mit kleinen Kindern bereit erklärt. „Dennoch wird der Spielplatz für alle Anwohner mit Kindern, Touristen, Wanderer und Gäste des Gasthauses offen sein.“

Parallel zum Spielplatz entsteht unter Federführung des Arbeitskreises Eiszeitdorf ein weiteres Tourismusprojekt: ein dritter Wanderweg im Ortskern von Krauschwitz, der sogenannte Tonpfad. Der neue Weg verbindet die zwei bereits vorhandenen und beschilderten Geopfade und soll ebenfalls 2015 eingeweiht werden. Doch damit nicht genug. Um touristisch als Faltenbogen-Gemeinde weiter zu punkten, gibt es weitere Ideen. „Unsere Vision ist es, das Wanderwegenetz von Krauschwitz bis Weißkeißel, Bad Muskau und Weißwasser zu erweitern“, blickt der ehrenamtliche Eiszeitdorf-Entwickler Sven Göhler voraus.