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Mammut-Mania

Roland Kaiser fragt nicht mehr nach dem Warum. Auf 48 000 Konzertgäste reagiert er mit Dankbarkeit und Demut.

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© kairospress

Von Nadja Laske

Der Riese an der Absperrung fuchtelt mit den Armen durch die Luft. „Nur kleine Taschen, nur klei-ne Ta-schen!“ brüllt er gegen die kreischende Warteschlange an. Aus Sicherheitsgründen lassen auch beim nunmehr dritten Roland-Kaiser-Konzert am Elbufer die Sicherheitsleute des Veranstalters Semmel Concerts niemanden mit Shoppern und Rucksäcken aufs Filmnächte-Gelände.

„Das sorgt für Diskussionen“, sagt der technische Leiter Rigo Eifert. Alle zu großen Taschen lässt er kostenlos in einer Garderobe deponieren. Dafür sind nun zehn Mitarbeiter mehr im Einsatz. Insgesamt 120 Kollegen sorgen für Sicherheit und einen reibungslosen Einlass. Wobei „reibungslos“ nicht ganz stimmt. Dafür ist das Gedränge zu groß. Außerdem haben es die einen oder anderen Besucher schon von vornherein auf Reibung abgesehen.

Ab etwa 14 Uhr stehen die ersten Fans am Zaun. Jetzt öffnen sich die Schleusen, und die Treuesten der Treuen rennen um den besten Platz vor der Bühne. Unterdessen hat sich eine Schar Journalisten um dem Star versammelt. Sie kommen aus ganz Deutschland und staunen. Vier Konzerte auf einmal, insgesamt 48 000 Besucher auf dem Konzertgelände, weit mehr als noch einmal so viele davor auf den Elbwiesen und auf der Carolabrücke, auf der extra ein Bauzaun errichtet werden muss, damit die Zaungäste nicht über die Bahngleise tanzen. Welch Phänomen! Und vielfach die Frage, die Roland Kaiser nicht beantworten kann: „Warum diese Raserei um ihn ausgerechnet in Sachsen?“ Kaiser pariert ganz ruhig: „Warum ausgerechnet ich?“, fragt er zurück und versucht seinen Frieden zu finden: „Es gibt Dinge, die kann man nur so hinnehmen, wie sie sind.“ Nicht so wichtig solle man sich selbst nehmen, rät das Idol. Ihm persönlich helfen dabei seine Kinder, die Achtung vor Kollegen, die ebenfalls großen Erfolg haben und der Blick auf das Weltgeschehen. Am Sonnabend endet die Mammut-Mania mit dem vierten Konzert. Und nein, einen Fünferpack soll es nächstes Jahr nicht geben.