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Mal ein Auto zerlegen

Mit einer Technikschau feierten die Feuerwehren von Döbeln und Ebersbach ihre Jubiläen. Da durften auch die Laien ran.

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Von Helene Krause

Dichtes Gedränge herrscht auf dem Döbelner Obermarkt. Um alte und neue Feuerwehrfahrzeuge scharen sich die Besucher. Anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Döbelner Feuerwehr und des 125. Geburtstages der Ortsfeuerwehr Ebersbach zeigen die beiden Wehren Technik zum Anfassen. An einem ausrangierten VW Polo dürfen sich Interessierte am Aufschneiden des Autos versuchen. Wer möchte, kann den Umgang mit einem Feuerlöscher trainieren. „Der Bürger soll sehen, mit was für Technik die Feuerwehr arbeitet“, sagt der Wehrleiter der Döbelner Feuerwehr, Thomas Harnisch. Und dass es dabei nicht nur ums Löschen und Retten geht, zeigt sich an den beiden Gulaschkanonen. Vor denen steht immer eine Menge Besucher, die den Kesselgulasch und die Erbsensuppe probieren wollen.

Die Jugendfeuerwehr zeigt, was sie schon gelernt hat.
Die Jugendfeuerwehr zeigt, was sie schon gelernt hat.
Alexandra Lovasova, Dolmetscherin aus Tschechien, hat die Einsatzkleidung anprobiert.
Alexandra Lovasova, Dolmetscherin aus Tschechien, hat die Einsatzkleidung anprobiert.

Technik ist allerhand zu sehen. Angefangen von einem alten Deutz-Traktor, der einen Wagen mit einer Motorspitze von 1924 zieht – letztere repräsentiert auch Döbelner Industriegeschichte. Sie stammt von der Firma Julius Müller, die an der Schlachthofstraße Feuerwehrtechnik produzierte. Die Gäste bekommen auch Robur- und IFA-Feuerwehrfahrzeuge aus DDR-Zeiten, ein Garant-Lkw von 1958 und andere Feuerwehrautos zu sehen. Und es gibt sogar einen Ausblick in die Zukunft: Die Firma Schlingmann stellte ein Einsatzfahrzeug auf den Obermarkt, das erst in einem halben Jahr zum Verkauf kommt.

Auch an die Kinder ist gedacht. Sie können an einem Tisch malen und an einem anderen basteln. Auf einem großen Bastelbogen sind Teile eines Feuerwehrautos aufgedruckt. Die Teile werden ausgeschnitten und zu dem Fahrzeug zusammengeklebt. Am Nachmittag gibt es auch eine Schauvorführung der Döbelner Jugendfeuerwehr. Der Nachwuchs löscht ein Modellbrandhaus, das auf dem Obermarkt sehr effektvoll in Rauch und Flammen aufgeht.

Unter den Gästen der Jubiläumsfeiern sind auch die Feuerwehren der Partnerstädte. Vojtech Suradt ist der Kommandant der Feuerwehr von Hasici bei Vyskov. „Wir kommen jedes Mal“, sagt er. „Wir wurden eingeladen, sind Städtepartner.“ Aus Heidenheim sind Karl-Heinz Wenzel und Rainer Spahr angereist. Wenzel ist der Kommandant der Feuerwehr Heidenheim und Spahr sein Stellvertreter. „Wir haben gute Kontakte zu der Döbelner Feuerwehr und waren schon bei den Hochwassereinsätzen dabei“, sagt Wenzel. Josef Wenig ist der ehemalige Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Eresing bei Landsberg am Lech. „Mit der Feuerwehr Ebersbach gibt es seit 1993 eine Partnerschaft“, sagt Wenig. „Zu Festen besuchen wir uns gegenseitig.“

Bei der Festveranstaltung am Abend im Döbelner Volkshaus überbrachten die Gäste der Partnerstädte und die Feuerwehren der umliegenden Gemeinden ihre Glückwünsche. Zuvor sprachen Landrat Volker Uhlig und Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer Grußworte. Grüße und Glückwünsche kamen auch vom Kreisfeuerwehrverband und von den Verantwortlichen der Feuerwehren des Regionalbereichs. Anschließend verlieh der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Ehrenfried Keller, dem Döbelner Ortswehrleiter Thomas Harnisch die Verbandsmedaille des Sächsischen Feuerwehrverbandes. Udo Hundrieser und Heiko Hentzschel erhielten für ihr Engagement in der Feuerwehrarbeit das Feuerwehrehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Bronze.