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Märchenwelt bei Vadossi

Die Radebeuler Süßwarenfirma lockt Besucher in eine besondere Ausstellung. Zudem hat sie auch kräftig investiert.

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© Arvid Müller

Von Peter Redlich

Radebeul. Der König hebt den Arm und winkt. Die Elfe schwebt durch den Märchenwald und der Frosch rollt mit den Augen. Es ist „Wunschvogel“-Zeit im Vadossi-Werksverkauf an der Kötitzer Straße.

Alle Jahre wieder – inzwischen zum achten Mal – gönnt das Radebeuler Familienunternehmen seinen Besuchern eine Vorweihnachtsausstellung. Große Schaufenster, in denen sich Puppen, in acht Schaukästen, märchenhaft benehmen und Szenen aus der russischen Legende zeigen.

Bis zu 500 Besucher sind an manchen Adventswochenendtagen 2015 durch die Schau gepilgert, sagt Thomas Hartmann, Geschäftsführer der Sächsischen und Dresdner Back- und Süßwaren GmbH. Zumal zu der Schau, die Kinder anspricht, auch noch eine Modelleisenbahnschau aufgebaut ist. Der Verein Modellbahnclub Lößnitzgrund zeigt hier, was seine Mitglieder so auf die Platte gebracht haben.

Die Hartmanns hoffen freilich, dass zum freien Eintritt in die Weihnachtsausstellung sich so mancher noch auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen oder Stollen hinsetzt. Bis zu 70 Plätze an Tischen sind in der Mitte der ehemaligen Lagerhalle aufgebaut. Nach Lager sieht hier nichts mehr aus. „Wir haben saniert und Fußboden, Decke und Lichtinstallation erneuert“, sagt Thomas Hartmann.

Auch außerhalb der Weihnachtszeit werden im Werksverkauf Bustouristen eingeladen, um erst gezeigt zu bekommen, wo Stollen und Nudossi in die Tüte und den Becher kommen und anschließend die Süßigkeiten zu kosten.

Stollen wird beispielsweise schon seit dem Sommer gebacken. Bis Anfang Dezember sei die Hauptproduktionszeit für fast 300 000 Striezel, die vorwiegend in Supermärkte wie auch den Dresdner Konsum geliefert werden. 55 Bäcker, Verpacker und Lagerarbeiter haben derzeit bei Vadossi straff zu tun. Weil es ja auch noch Stollenkonfekt, Lebkuchen, Kuchen und Brötchen im Laden geben soll. Vor allem aber die Nussnougatcreme Nudossi, für die das Unternehmen aus dem Westen Radebeuls bekannt geworden ist. Die Marke noch interessanter über Ostdeutschland hinaus bekannt zu machen, dafür geben die Hartmanns derzeit richtig Geld aus. Sponsoring für Wintersportler wie die deutschen Bobfahrer, den Skispringer Richard Freitag, und neuerdings tragen auch die Spitzenbobs im benachbarten Österreich das Logo mit der weißen Schrift auf rotem Grund.

Was die Nussnougatcreme-Esser im Osten der Republik als Nudossi im Plastikbecher kennen, funktioniere im Westen nicht so gut. Dort solle die Frühstückscreme künftig auch im Glas angeboten werden. Deshalb haben die Hartmanns, neben dem Ausbau von Lager und Produktion in den letzten Jahren, erneut investiert. Diesmal in eine neue Abfüllanlage.

In den nächsten Wochen soll sie in Betrieb gehen, kündigt der Geschäftsführer an. Die Gläser seien getestet und auch an der Umweltfreundlichkeit werde gearbeitet. „Wir prüfen aktuell, Palmöl durch andere Fette in unseren Produkten zu ersetzen“, sagt Thomas Hartmann Neues für 2017 an.

Die Märchenschau ist geöffnet Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr; 6., 13. und 19. November und an den Adventswochenenden jeweils von 13 bis 17.30 Uhr.