Merken

Männer mit schweren Maschinen

Porst Landtechnik öffnet eine neue Niederlassung in Löbau. Zuvor waren umfangreiche Bauarbeiten nötig.

Teilen
Folgen
© Thomas Eichler

Von Romy Kühr

Die Räder des grün-gelben Traktors sind fast so groß, wie die Männer selbst. Auch hinter dem Tor der neu gebauten Werkstatthalle kommt schweres Gerät zum Vorschein. Ein Mähdrescher steht dort, der überholt und gewartet wird, bevor er wieder auf den Feldern zum Einsatz kommt. 18 Tonnen wiegt er, sagt Steffen Porst. Der Chef der Firma Porst Landtechnik bringt die ganz großen Maschinen nach Löbau. Er eröffnet mit seinem Unternehmen eine Niederlassung in der Stadt. An der Weißenberger Straße entstand seit dem vergangenen Frühjahr eine neue Halle mit Verkaufsräumen, Lager und Werkstatt. An diesem Freitag und Sonnabend ist offizielle Eröffnung mit Tag der offenen Tür für Besucher.

Ursprünglich vor über 25 Jahren im Raum Riesa gegründet, hat der Familienbetrieb mittlerweile mit dem Löbauer vier Standorte in Sachsen mit insgesamt 80 Mitarbeitern. Sieben sind es jetzt in Löbau. Bisher hatte Porst Landtechnik einen Vertragspartner in der Region. Die Zusammenarbeit klappte aber nach Aussage von Geschäftsführer Steffen Porst nicht mehr so gut. Die Landwirtschaft sei aber ein großes Geschäftsfeld in der Region, so Steffen Porst. „Hier ist eine wichtige Ackerbau-Region mit guten Böden“, weiß er.

Also entschloss sich das Unternehmen selbst eine Niederlassung in der Region zu schaffen und die Kunden vor Ort zu betreuen. Das sind zum einen Landwirte. Sie können – ähnlich wie im Autohaus – Landmaschinen wie Traktoren oder Erntemaschinen bestellen, kaufen und sich ausliefern lassen. Außerdem werden die Fahrzeuge in der eigenen Werkstatt der Firma gewartet und repariert. Das muss manchmal sehr schnell gehen, sagt Steffen Porst. Denn die Landwirte sind stark vom Wetter abhängig. Geht bei bestem Erntewetter eine Maschine kaputt, kann das große Einbußen bedeuten. „Deshalb haben wir immer eine Menge Ersatzteile am Lager“, sagt der Firmenchef.

Zum Sortiment für Landwirte gehören aber nicht nur die Zugmaschinen, bei denen Porst Landtechnik als Hauptmarke John Deere vertreibt, sondern auch Zusatzgeräte wie Pflüge, Aufsätze zum Ausbringen von Saatgut oder Dünger und andere Landwirtschaftsgeräte. Die Maschinen werden dabei immer größer und schwerer – und technisch raffinierter. Das macht auch den Beruf des Landmaschinenmechanikers so spannend, der bei Porst selbst ausgebildet wird. „Eine Grenze gibt nur die Straßenverkehrsordnung vor“, sagt Steffen Porst.

Die Maschinen müssen straßentauglich sein. Um ein solches Gerät im Straßenverkehr sicher zu beherrschen, gibt Porst Landtechnik auch Schulungen. Aber auch Gemeinden und Private können von der neuen Niederlassung profitieren. „Vom handgeführten Rasenmäher bis zum Kommunaltraktor haben wir verschiedenste Geräte“, so Steffen Porst. Und auch Trecker im Miniformat für die Jüngsten gibt es.

Bis zur jetzt fertigen Halle, in der das alles ausgestellt und repariert wird, war es ein langer Weg, erinnert sich Steffen Porst. Zunächst hatte die Firma Schwierigkeiten, in Löbau eine Gewerbefläche zu bekommen. Schließlich entschied sie sich für das 25 000 Quadratmeter große Gelände an der Weißenberger Straße. Dort stand zuvor ein alter Garagenkomplex. Die Garagen musste die Firma zunächst abreißen lassen, um für ihr Vorhaben Platz zu schaffen.

Im Frühjahr 2016 startete Porst Landtechnik mit dem Bau des Firmengebäudes. Der Betrieb hat sich sogar schon eine Möglichkeit zur Erweiterung geschaffen. Im hinteren Bereich der Halle gibt es ein überdachtes Arreal im Freien. Wird eine größere Halle benötigt, kann der Bereich dazugenommen und die Außenwand der Halle versetzt werden. So entstünde bei Bedarf eine größere Werkhalle. Jetzt möchte die Firma aber erst einmal den neu gebauten Komplex Besuchern zeigen. Die können sogar mal auf einem der beeindruckend großen grün-gelben Traktoren Platz nehmen.

Tag der offenen Tür bei Porst Landtechnik Löbau, Weißenberger Straße, 10. und 11. März, jeweils ab 9 Uhr