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Olsenbande, Spuk und ein Zauberer

Die Sommertheater in Bautzen, Jonsdorf und Görlitz bieten dieses Jahr viel Unterhaltung.

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© Uwe Soeder

Von Silvia Stengel

Egon Olsen hat einen Plan. Doch ohne eine Mannschaft kann er nicht loslegen. Es ist zwar klar, dass die Olsenbande in diesem Sommer wieder auf die Bautzener Ortenburg kommt. Einen Titel gibt es auch schon, „Die Olsenbande hebt ab“. Und am Sonnabend hat der Vorverkauf begonnen. Aber die Mannschaft ist keineswegs komplett. Das Theater sucht noch Männer mit „Muckis“. Die sind genauso auf der Waldbühne in Jonsdorf gefragt. So startet auch das Zittauer Theater einen Aufruf für „Die 7. Geisterstunde – Die Rückkehr des tollen Junkers“ und sucht auch Frauen.

In Bautzen werden nur Männer gebraucht, die ein Mindestalter von 18 Jahren und eine sportliche Figur haben. Die Komparsen sollen unter anderem die Leibgarde des „schwarzen Barons“ spielen, der mit dem großen Hintermann der Olsenbande das Leben schwermacht. Und natürlich sollten sie nicht nur zu den Vorstellungen vom 14. Juni bis 22. Juli Zeit haben, sondern auch schon vorher bei den Proben.

Dann können auch sie davon träumen, ein paar Millionen auf der Kante zu haben, in den warmen Süden zu düsen und immer ein Bierchen parat zu haben, wie die Olsenbande im neuen Stück vom Theaterchef Lutz Hillmann. Im vergangenen Jahr waren Egon, Benny und Kjeld samt Yvonne und Ulla mit den erbeuteten Millionen nach Mallorca geflogen und es sah eigentlich nach einem Happy End aus. Doch der Süden erfüllt ihre Erwartungen nicht: Egon langweilt sich am Swimmingpool, weil er keine Pläne mehr machen kann. Aber es dauert nicht lange, da wird der Olsenbandenchef wieder herausgefordert, nämlich als der Koffer mit den Millionen geklaut wird und es zurück nach Dänemark geht, um das Geld wieder zu holen. Das dürfte allerdings nicht so einfach sein, heißt es aus dem Theater, das noch andere liebgewonnene Figuren ankündigt wie die Frau, die immer erschrickt, und Dynamit-Harry. Einen Vorgeschmack gab es zum Start des Vorverkaufs mit dem traditionellen Kanonenschuss. „Die Olsenbande hebt ab“ wird laut Theater der dritte und letzte Streich des Trios auf der Bautzener Freiluftbühne sein – es heißt also Abschied nehmen.

Die Zittauer spielen im Garten

Sommertheater in der Lausitz

Jonsdorf

„Die 7. Geisterstunde –Die Rückkehr des tollen Junkers“ auf der Waldbühne vom 23. Juni bis 5. August, meist mittwochs, sonnabends und sonntags.

Komparsen melden sich bis 20.April im Zittauer Theater, Tel. 03583 770512, für das Casting am 24. April, 17 bis 18Uhr.

Der Geisterstunde folgen Gastspiele, u.a. eine ABBA-Show am 12. August.

Zittau

„Venedig im Schnee“, Premiere am 12. Mai im Theatergarten, Vorstellungen bis zum 3. August, meist freitags.

Görlitz

Musical „Der Zauberer von Oz“ am 9./10. Juni und vom vom 23. Juni bis 8. Juli im Stadthallengarten.

Tanzstück „Aqua“ am 14./15. und 21./22. Juni.

Unterhaltungskonzert „Ein Oscar für...“ am 17. Juni.

Bautzen

„Die Olsenbande hebt ab“ vom 14. Juni bis 22. Juli immer mittwochs bis sonntags auf der Ortenburg in Bautzen.

Wer als Komparse mitspielen möchte, stellt sich am 23. April, 17 Uhr, im Theater vor: Probebühne 1, Bühneneingang Seminarstraße.

Zum Sommertheater gehören auch die Burgfilmnächte, zum Auftakt am 19. Juni läuft „Aus dem Nichts“.

Senftenberger See

„MS Madagaskar II. Auf zu neuen Ufern“, Premiere am26.Mai im Amphitheater.

Gastspiele u. a. Lift am 7. Juli, Das Dschungelbuch am 8. Juli.

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In Görlitz, Zittau und Jonsdorf läuft der Vorverkauf bereits länger, und sowohl in Görlitz als auch in Zittau sind schon die ersten Vorstellungen ausverkauft. Sehr beliebt ist „Der Zauberer von Oz“ im Görlitzer Stadthallengarten. Das Musical dreht sich um das Mädchen Dorothy, das seinen kleinen Hund vor einer bösen Nachbarin beschützen muss. Durch ein Wunder gerät sie in ein zauberhaftes Land, in dem sie eine Vogelscheuche, einen Blechmann und einen Löwen trifft, die sich mit ihr auf den Weg zum Zauberer von Oz machen.

Das Zittauer Ensemble spielt wieder an zwei Orten. Neben Jonsdorf war das sonst immer der Klosterhof vom Zittauer Museum. Doch der wird saniert. Deswegen läuft das zweite Stück hinter dem großen Haus im Theatergarten. Es ist „Venedig im Schnee“, eine Komödie, in der zwei Paare aufeinandertreffen und es ein großes Missverständnis gibt. Das eine Paar, das bei dem anderen zu Besuch ist, hat sich gestritten und die Frau sagt deswegen kein Wort. Die Gastgeber vermuten, dass sie Ausländerin ist, nichts versteht und aus einem ärmlichen Land kommt. Sie stellen kurzerhand Hilfsgüter zusammen und merken gar nicht, dass sie vorgeführt werden.

Ganz anders geht es auf der Waldbühne in Jonsdorf zu. Dort tauchen Gespenster auf und das Theater kündigt auch wilde Kämpfe an. Das Spuk-Spektakel spielt in der Oberlausitz und dreht sich um eine Sagenfigur: den tollen Junker, der sich jede Nacht um zwölf aus seinem Grabe erhebt und auf einem Wagen mit schwarzen Rossen mit auf dem Rücken gedrehten Kopf durch die Straßen jagt. Wer ihn erblickt, ist dem Tode verfallen, heißt es aus dem Theater. Und dass noch Mitspieler gesucht werden. Auf jeden Fall sollen starke Männer dabei sein, die bekommen wahrscheinlich auch Kampfunterricht. Es können sich aber auch Frauen und Kinder melden.

Bei der Neuen Bühne in Senftenberg ist die Mannschaft schon komplett. Die startet mit einer Fortsetzung des erfolgreichen Stückes „MS Madagaskar“ in die Amphitheater-Saison am Senftenberger See. Bis Anfang September gibt es 70 Veranstaltungen am Strand von Großkoschen, auch viele Gastspiele.