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Mähen, bis die Trabis kommen

Ein Arbeitseinsatz steht in Dauban noch an, dann startet das Herbstrennen.

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© Jens Trenkler

Von Sabine Ohlenbusch

Dauban. Eigentlich ist der vergangene Sonnabend eher ein Tag für den Badesee gewesen. Das gibt Enrico Frommer gerne zu. Dennoch hat der Vorsitzende des Moto-Auto-Cross-Clubs (MACC) mit einigen Freiwilligen und Motorsensen auf den verwilderten Grünflächen des Motorsportparks Hohe Dubrau einiges geschafft. Rund die Hälfte ist jetzt gemäht. Aber das ist nicht genug, weiß der Vorsitzende: In etwas mehr als zwei Wochen arbeiten sich hier beim traditionsreichen Herbstcross die Reifen verschiedener Gefährte durch den Schotter.

Deshalb gibt es am kommenden Sonnabend gleich einen zweiten Einsatz. Freiwillige sind wieder willkommen. Eine Gruppe aus dem Trabant Club Oberlausitz aus Bautzen hat sich spontan bereiterklärt, zur Hilfe zu eilen. Der Vorsitzende Michael Renner hat von seinem gepflegten Trabi ein Foto gepostet mit dem Hinweis, dass er sich auf Dauban freut.

Darauf antwortet Enrico Frommer: „Das Rennen wird noch besser, wenn ihr uns am Sonnabend helft.“ Als Scherz gedacht, trommelt Michael Renner sofort neun Helfer zusammen. Sie bringen außerdem zwei Motorsensen mit. „Die heutigen Medien machen es möglich“, kommentiert Peter Menzel, der sich im Trabi Club um den Bürokram kümmert. Seinen Rennwagen teilt er sich mit Michael Renner. Mit diesem Flitzer kommen sie nach Dauban.

Der Renntag ist eine Daubaner Sensation, weil es 2015 fast so ausgesehen hat, als könne hier so schnell kein Motorsport mehr stattfinden. Viele haben das Rennen im vergangenen Jahr vermisst und so füllen sich die Nennlisten wie von selbst. In den zwei Rennserien, die am 10. und 11. September laufen, haben sich bisher 74 Fahrer für den Brandenburg-Cup und 40 Teilnehmer für die Ostdeutschen Autocross-Masters gemeldet.

Der Trabant Club ist mit sechs bis zehn Fahrern dabei. „Der ganze Verein ist immer in Dauban mit dabei gewesen“, erzählt Peter Menzel, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. „Jetzt freuen sich alle, ihre Trabis wieder aus der Garage zu holen.“ Der Trabant Cross Cup, der mittlerweile Teil des Internationalen Lausitz Pokals ist, feiert in diesem Jahr das 15. Jubiläum. Traditionell sind Rennen für den Pokal Motorsportpark Hohe Dubrau auch hier gelaufen. Dass dies in diesem Jahr nicht ging, hängt mit dem Grund zusammen, aus dem auch 2015 keine Rennen stattfanden.

Der MACC sollte drei Grundstücke vom Sächsischen Immobilien- und Baumanagement kaufen, die Teil ihrer Rennstrecke sind. Das Geld dafür fehlte aber sowohl dem Verein als auch der Gemeinde Hohendubrau. Deshalb rückte der Traum einer Dauergenehmigung in weite Ferne. Zu Beginn dieses Jahres hat aber ein bedeutender Gönner die Flächen gekauft. Der Rallyefahrer und Internetdienstleister René Münnich möchte in Zukunft selbst in Dauban trainieren. Auch den Sprit für die Motorsensen für den Arbeitseinsatz am Sonnabend spendet René Münnich. Somit kann es weitergehen: Im April öffnet die Piste deshalb für einen Trainingstag. Und am 17. September startet das erste Rennen mit Wertung seit der Pause.

Auch um die Dauergenehmigung hat sich der MACC sofort bemüht, als die Strecke wieder nutzbar gewesen ist. Deshalb sind Enrico Frommer und Henry Wanschke schon im April in die Gemeinderatssitzung gekommen, um nachzufragen. Bis August hätten sie die Genehmigung gebraucht, um die Rennstrecke für das Jahr 2017 anbieten zu können. Das hat leider nicht geklappt.

Schlecht sieht es aber nicht dafür aus, dass es mit der Genehmigung bald klappen wird. Planungsingenieur René Otter hat die nötigen Stellungnahmen und Dokumente schon zusammen. „Nun kommt noch die Fleißarbeit“, sagt er. Aber weil 2016 ein ausgesprochenes Baujahr ist und die Saison auch früh begonnen hat, findet er im Moment schlicht nicht die Zeit. Für die Zukunft plant der MACC dann aber, an mehr als nur vier Tagen im Jahr das große Gelände zu nutzen. Für mehr Jugendarbeit soll dann wieder Zeit sein. Auch andere Gefährte als Automobile sollen dann ihren Platz auf dem Gelände bekommen. Am Wochenende dürfen Motocrossräder und Quads dafür schon mal üben.