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Lomnitzer Brücke wird erneuert

Die Kosten betragen rund eine Viertelmillion Euro. Das Bauwerk ist seit einem Jahr wegen Einsturzgefahr gesperrt.

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© dpa

Thomas Drendel

Lomnitz. Eine neue Brücke, das kostet. Das weiß die Gemeinde Wachau spätestens nachdem bekannt ist, dass die Überführung über einen Nebenfluss der Kleinen Röder bei Lomnitz erneuert werden muss. Rund eine Viertelmillion Euro muss die Gemeinde aufbringen, um das Bauwerk zu sanieren. Auch wenn der Landkreis zu dem Projekt etwa die Hälfte zuschießt. Die restliche Summe muss die Gemeinde erst mal aufbringen. Diese Summe ist offenbar im Haushalt des nächsten Jahres vorgesehen, denn 2016 sollen die Arbeiten endlich beginnen. „Ich denke, das wir im Februar die Bauarbeiten ausschreiben und anschließend beginnen“, sagt Ines Heinze, Leiterin des Bauamtes der Gemeinde Wachau. Sie rechnet damit, dass das Vorhaben im kommenden Jahr auch abgeschlossen wird.

Seit etwa einem Jahr ist das Bauwerk wegen Einsturzgefahr gesperrt. Lkw, die beispielsweise zum Lomnitzer Klärwerk wollen, müssen einen Umweg nehmen und teilweise über privates Gelände fahren. Wachau hatte zunächst geprüft, ob es möglich ist, nur den oberen Teil der Brücke in Ordnung zu bringen. Bei näherer Untersuchung hat sich aber herausgestellt, dass auch die Fundamente der Brücke dermaßen beschädigt sind, dass sie ebenfalls erneuert werden müssen. Nach Angaben der Gemeinde waren sie vom Hochwasser 2013 unterspült worden.

Bei dem Beschluss über den Neubau der Brücke hatte die Gemeinde über zwei Varianten zu entscheiden. Eine, die mit 260 000 Euro etwas günstiger ist, und eine, die mehr als 300 000 Euro kostet. Bei dem teureren Entwurf sollte das Bauwerk mit den Natursteinen verblendet werden, so wie sie an der vorhandenen Brücke zu finden sind. Bei der günstigeren Variante werden die Natursteine weggelassen. Aus Kostengründen einigten sich die Gemeinderäte auf die billigere Variante.

Kirchteich wird gereinigt

Ein Grund dafür war auch, dass die Überführung nicht unter Denkmalschutz stand und somit nicht wieder in den originalen Zustand versetzt werden musste. Wachau hatte beim Denkmalamt nachgefragt. Nach Angaben der Behörde wurde die Brücke in Lomnitz um 1900 erbaut. Sie ist typisch für den Ort und die Umgebung. Eine, die ähnlich aussieht, befindet sich ganz in der Nähe. Dennoch ist sie denkmalrechtlich nicht geschützt. Das Bauwerk wird jetzt in Betonbauweise ausgeführt. Günstig für kommende Hochwasser: Der Durchlass unter dem Brückenbogen wird größer. Bei starken Regenfällen kann so mehr Wasser abfließen.

In der Gemeinde läuft derzeit ein weiteres Projekt zum Hochwasserschutz. So wird in Wachau der Kirchteich gereinigt. Bauleute holen Sand und Schlamm aus dem Gewässer. Nach Angaben von Roland Kaiser von der Gemeinde Wachau ist die Sedimentschicht bis zu einem Meter dick. Das Wasser des Teiches ist seit einiger Zeit abgelassen. Jetzt müssen die Ablagerungen zunächst abtrocknen. Ansonsten würde der feuchte Schlamm die Straßen zu sehr verschmutzen. Ursprünglich sollten die Arbeiten bis Jahresende abgeschlossen sein, ob das jedoch gelingt, ist offen. Das Projekt soll nach den jetzigen Planungen rund 83 000 Euro kosten.

Die Gemeinde war im Juni 2013 stark vom Hochwasser betroffen, besonders die Ortsteile Leppersdorf und Lomnitz. Nach heftigen Regenfällen standen Häuser unter Wasser und es liefen Keller voll. Der Strom fiel aus. Auch im Jahre 2002 hatte es die Gemeinde Wachau heftig erwischt.