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Lösung im Streit um 700 Wohnungen

Zwei verschiedene Interessen prallten an einer Brache auf der Stauffenbergallee aufeinander. Nun gibt es einen Kompromiss.

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© Visualisierung: Lorenzen Architekten GmbH

Von Sarah Grundmann

Wohnungen oder Schulplätze? An beidem mangelt es in der Landeshauptstadt. Zwischen beidem musste sich die Stadt auch auf der Brachfläche an der Ecke Stauffenberg-/ Marienallee entscheiden. Oder etwa nicht? Im über ein Jahr dauernden Streit um die Bebauung des Areals wurde nun ein Kompromiss gefunden, der Wohnungssuchenden und Schülern zugute kommt.

Weitere 700 Wohnungen sind zudem auf einem angrenzenden Grundstück nördlich der Stauffenbergallee geplant.
Weitere 700 Wohnungen sind zudem auf einem angrenzenden Grundstück nördlich der Stauffenbergallee geplant. © Visualisierung: TEWAC Architekten

Ursprünglich wollten Investoren auf dem rund 7,5 Hektar großen Areal mehrere Mehrfamilienhäuser mit etwa 700 Apartments bauen. Doch im Viertel hatten sie es nicht leicht. Die Neustädter Ortsbeiräte monierten, dass die umliegenden Freien Schulen – die Melli-Beese-, die Neue Waldorf-, die Freie Alternativschule sowie die DPFA-Schulen – Freiflächen brauchen, um auch in den kommenden Jahren erhalten zu bleiben. Denn in den Einrichtungen steigen die Schülerzahlen von Jahr zu Jahr und damit auch der Bedarf an Freiflächen, der pro Schüler festgelegt ist. Also gaben die Politiker des Szeneviertels der Stadtverwaltung Hausaufgaben auf. Die Mitarbeiter sollten die Pläne überarbeiten. Das geschah bisher nicht. Deshalb hat der Bauausschuss nun ein Machtwort gesprochen.

Es nickte den Bebauungsplan in der Albertstadt zwar ab – allerdings mit Änderungen. So soll im nordöstlichen Bereich des Grundstücks eine sogenannte Gemeinbedarfsfläche entstehen, die unter anderem von den umliegenden Schulen genutzt werden kann. „Die jetzt beschlossene Planung ermöglicht die Schaffung von mehreren Hundert Wohnungen bei gleichzeitigem Erhalt der betroffenen Bildungseinrichtungen“, sagt Ortsbeirat Oliver Mehl (Grüne) erfreut über den gefundenen Kompromiss. Die Zahl der Wohnungen, die geschaffen werden können, wird zwar geringer. Bisher ist allerdings noch unklar, um wieviel sie sinkt. Die Gemeinschaftsfläche nimmt in etwa ein Zehntel der gesamten Brachfläche ein.

Weitere 700 Wohnungen sind zudem auf einem angrenzenden Grundstück geplant. Die Tewac Projektentwicklungsgesellschaft aus Berlin hat zudem Läden und ein Ärztehaus geplant. Frühestens 2020 soll der Komplex zwischen Stauffenbergallee und Dresdner Heide fertiggestellt sein und die Mieter können einziehen.