Von Marcus Scholz
Wenn in Löbau ein neuer Supermarkt zum ersten Mal seine Türen öffnet dann ist immer etwas los in der Stadt. So auch gestern bei der Einweihung des Edeka-Ablegers diska in der Löbauer Sachsenstraße. Egal, ob Senioren gestützt auf ihren Rollatoren oder Familien ausgestattet mit Plastikbeuteln und Körben – sie alle haben sich am gestrigen Donnerstag einen Eindruck von Löbaus neuem Shopping-Zentrum machen wollen. Und das, obwohl es dort mit diska gerade einmal ein einziges Geschäft gibt. Zumindest bis jetzt.
Die Filiale der Edeka-Gruppe hat sich zur Eröffnung schick herausgeputzt und das kleine rote diska-“d“ strahlt den Besuchern schon aus weiter Entfernung entgegen. Bevor es in die Filiale geht sind im Eingangsbereich ein Bäcker auf der linken und ein Fleischer auf der rechten Seite mit ihren Angeboten vertreten. Im rund 900 Quadratmeter großen Verkaufsbereich von diska dominieren neben gezielter Beleuchtung graue Fliesen und Wände.
Für Auflockerung sorgt zwischendurch das kleine rote diska-“d“ an den Wänden. Zum Beispiel als Hinweis auf die Kühltheke („dein Kühlschrank“) oder die Milchabteilung („deine Milchprodukte“). Geschäftsbereichsleiter Sebastian Kohrmann erklärt die Idee dahinter. „Wir duzen unsere Kunden damit. Das soll für Lockerheit und Moderne stehen“, sagt er. Insgesamt hat die diska-Filiale circa 7 000 Artikel aller Preiskategorien im Sortiment. „Der billigste Anbieter sind wir sicher nicht“, gibt Kohrmann zu. Zum Angebot gehört auch, so wie es bei den modernisierten Einkaufsmärkten mittlerweile Standard ist, ein integrierter Backshop. Der werde laut Kohrmann gut angenommen. Viel verdienen würde diska mit dem Verkauf von Brötchen aus dem Backautomaten aber nicht, sagt er.
Kunde kann selbst einscannen
Ein besonderer Clou wartet auf die Kunden dann im Kassenbereich. Wer will, der kann dort seine im Markt gekauften Backwaren, Wurst oder Käse selbst in das Kassensystem einscannen. Ganz ohne das Zutun eines Kassierers. Möglich macht das eine sogenannte Selbstbedienungskasse. Nach dem Scannen kann bar oder mit EC-Karte bezahlt werden. „Das System macht das Bezahlen schneller und unkomplizierter“, sagt Sebastian Kohrmann.
Neben dem diska-Bereichsleiter wollten sich auch Löbaus Oberbürgermeister Dietmar Buchholz (parteilos) und die beiden Investoren Ernst-Dieter Drüke und Dietrich Zakowski die Eröffnung nicht entgehen lassen. Investor Drüke blickt sogar schon freudig dem nächsten Jahr entgegen. Dann nämlich, kommen zwei weitere Geschäfte im multifunktionalen Zentrum hinzu. „Ab Januar beginnt der Innenausbau und am ersten April wird eröffnet“, sagt er. In ein Geschäft wird die Drogeriekette Rossmann ziehen und damit ihren Standort vom Löbauer Promenadenring in das neue Einkaufszentrum verlagern. Den Namen des anderen Betreibers will Drüke hingegen noch nicht verraten.
Laut der Stadt Löbau hat der Um- und Neubau an der Sachsenstraße 3,5 Millionen Euro gekostet. Drüke spricht dagegen von einer halben Million weniger. Aber vielleicht hat die Stadt mit ihrer Angabe gar nicht so unrecht. Denn wie der Investor aus dem nordrhein-westfälischen Werl mitteilt, habe er vor sechs Wochen die nächste freie Fläche in Löbau gekauft. Sie befindet sich direkt hinter dem neuen 72 Parkflächen fassenden diska-Parkplatz und soll ebenfalls bebaut werden. „Wenn alles einmal komplett fertig ist dann ergibt es ein wirklich rundes Bild“, sagt Drüke. Was genau dort entstehen soll, sagt er nicht.
Im bisher einzigen Geschäft ist derweil am Vormittag die Hölle los. Nach den Neueröffnungen von Lidl, Penny und Netto wollen die Löbauer jetzt auch diska für sich entdecken. Für alle Kleinen Löbauer die ihre Eltern nicht zum Einkauf begleiten konnten, weil sie in Kita oder Schule gewesen sind, hat Ernst-Dieter Drüke eine Überraschung mit im Gepäck gehabt. Und zwar einen Scheck über 3 000 Euro. In Spendierlaune hat sich dann auch diska-Bereichsleiter Kohrmann gezeigt, der um weitere 2 000 Euro erhöht hat. Die komplette Summe soll jetzt Löbauer Kindereinrichtungen zugute kommen. „Das Geld wird gerecht verteilt“, teilt OB Buchholz mit.