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Löbaus neues Restaurant

Stefan Werner eröffnet am Freitag sein Lokal „Zur Zisterne“. Dort gibt es dann nicht nur regionale Küche mit Pfiff, sondern auch die Stadtmauer zum Anfassen.

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Von Marcus Scholz

Für Stefan Werner geht es in die heiße Phase: Am Freitagabend will der 29-Jährige sein neues Restaurant „Zur Zisterne“ eröffnen. Doch bis in dem Lokal am Löbauer Altmarkt alles picobello ist, gilt es noch ein paar Sachen zu erledigen. Werner muss Bestelllisten kontrollieren, Lieferungen, wie etwa Kühltruhe oder Getränke entgegen nehmen und selbst noch ein paar wichtige Besorgungen machen. Zeit für einen Kaffee nimmt sich der gelernte Koch in all dem Trubel dennoch. Denn Werner ist gut organisiert und hat sich bis ins kleinste Detail auf den gewagten Sprung in die Selbstständigkeit vorbereitet.

Anfang dieses Jahres ist es gewesen, dass der 29-Jährige den Entschluss gefasst hat, sein eigener Chef sein zu wollen und in Löbau ein Restaurant zu eröffnen. Geträumt hat er davon aber schon lange. „Ich habe damals in der Schülerzeitung angegeben, dass ich einmal ein Restaurant haben möchte“, sagt Werner. Nach Stationen als Koch in verschiedenen Lokalen in Löbau und Umland sowie dem Dresdner Schillergarten hat er sich nun diesen Traum erfüllt. „Ich bin viel herumgekommen. Jetzt will ich mich aber selbst verwirklichen“, so der künftige Zisternen-Inhaber.

Bei seinen Gästen möchte Werner mit regionaler Küche punkten. Auf der Speisekarte steht Klassisches aus der Pfanne, wie etwa Schweinebraten. Aber auch Tafelspitz oder frittiertes Eis. „Ich möchte Altes und Neues kombinieren“, sagt der junge Koch. Damit soll Pfiff auf die Teller kommen. Zwei fest angestellte Kellner werden Werner dabei unterstützen.

Dass sich der Löbauer ausgerechnet die leer stehenden Geschäftsräume am Altmarkt für sein neues Restaurant ausgesucht hat, ist wohl überlegt. Dort gäbe es viel Publikumsverkehr, das Lokal sei gut von der vorbeiführenden Teichpromenade aus zu sehen und außerdem gebe es ringsherum genug Möglichkeiten zum Parken. „Zum Beispiel im Rosengarten oder auf dem Altmarkt“, so Stefan Werner.

Dass viele Gastronomen vor ihm ebenfalls eben jene Vorzüge für sich entdeckt und dennoch nicht lang durchgehalten haben, stört den jungen Koch wenig. Er will sich mit seiner Küche in den Köpfen der Löbauer festsetzen.

In dem Lokal am Altmarkt haben sich in den vergangenen Jahren die unterschiedlichsten Betreiber regelmäßig die Klinke in die Hand gegeben. Erst das Eiscafé „Capelli“, dann das Kaffeehaus „Schi Schi“ oder zuletzt das griechische Lokal „Hermes“. Werners Ziel ist es nun, sich auf Dauer zu etablieren. Das Rüstzeug dafür hat er in die Wiege gelegt bekommen. „Einer meiner Opas war Fleischer, der andere Bäcker und meine Oma Köchin“, sagt der Löbauer.

In seinem neuen Restaurant „Zur Zisterne“ klappern Freitag, ab 17 Uhr, die Töpfe. Dabei sollen Werners Gäste nicht nur gut essen und trinken, sondern sich auch über die Geschichte des Restaurants bewusst werden. Denn die Zisterne ist mitten um die alte Löbauer Stadtmauer gebaut worden. Ein Teil der Mauer ist im Untergeschoss, das als Raum für Feiern oder Tagungen genutzt werden soll, sogar noch zu sehen und anzufassen. „Um mehr über die Geschichte des Hauses zu erfahren, habe ich mich extra in der Löbau-Info schlau gemacht“, sagt Werner.

Nun rückt die Eröffnung immer näher. Das Telefon des Restaurants steht schon jetzt nur noch selten still. „Wir haben sehr viele Vorbestellungen. Das freut mich“, sagt der Löbauer und fiebert seinem ersten Abend als Restaurantchef entgegen. An sechs Tagen in der Woche wird die Zisterne danach geöffnet sein. Nur dienstags nicht – dann ist Ruhetag.

www.facebook.com/ZurZisterne