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Löbauer Straße bleibt vorerst gefährlich

An der Staatsstraße in Oppach fehlt ein Gehweg. Gebaut werden soll er frühestens 2019.

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© Matthias Weber

Von Gabriela Lachnit

Oppach. Jens Dollmann aus Oppach freut sich, dass der Gehweg an der August-Bebel-Straße – also an der Bundesstraße 96 – endlich saniert wird. Der Weg hatte viele Risse und Unebenheiten, was vor allem älteren Menschen das Laufen erschwerte. Eine Herausforderung stellte der steile Anstieg des Weges im Bereich an der ehemaligen SB-Halle dar. Nicht nur für Senioren, sondern auch für Familien mit Kinderwagen erhöhte sich die Anstrengung auf diesem Abschnitt. Mitte November erhielt Bürgermeisterin Sylvia Hölzel (parteilos) die Zusage, dass der Auftrag für die Gehwegsanierung vergeben werden könne, was auch zügig erfolgte. Bis zum Dienstag war die alte Asphaltschicht abgefräst worden, jetzt konnte die neue Asphaltdecke aufgebracht werden, für heute sind Arbeiten am Straßenbankett geplant

Für die Löbauer Straße, einen nicht so zentral gelegenen Teil von Oppach, wünscht sich Jens Dollmann, dass es künftig dort überhaupt einen Fußweg gibt. „Der fehlt nämlich vollends“, bedauert der Inhaber eines Technikbüros und schildert seine Erfahrungen: Die Löbauer Straße ist kurvenreich und viel befahren, besonders von Lkw. Die Beleuchtung ist sehr spärlich. Die Straße nutzen von Montag bis Freitag zahlreiche Kinder ab zehn Jahren als Weg zum Schulbus und zurück. Am Gasthaus Pursche steigen viele Schüler in den Bus. Bis zur Haltestelle laufen die Mädchen und Jungen mangels Fußweges am Straßenrand entlang. In etwa 50 Zentimetern Abstand brausen Autos und Laster vorbei. „Mordsgefährlich ist das“, meint Dollmann. Jetzt, im Winter, ist es morgens dazu noch dunkel auf dem Schulweg. Nachmittags geht es retour auf dem mittlerweile ausgetretenen, teilweise schlammigen Straßenrand. Einen Fußgängerüberweg sucht man vergebens an der Löbauer Straße. Jens Dollmann erinnert sich an zahlreiche Versprechen, hier endlich Abhilfe und Sicherheit zu schaffen. „Eingelöst wurden die Versprechen bisher nicht“, bedauert er.

Isabel Siebert, Pressesprecherin des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, das für den Ausbau zuständig ist, kann derzeit keine seriöse Aussage treffen, wann der geplante grundhafte Ausbau der Löbauer Straße in Oppach zwischen Ortseingang aus Richtung Beiersdorf bis zur B 96 und der Bau eines parallelen Gehweges realisiert werden können. „Wir bereiten jetzt die Planfeststellungsunterlagen vor mit dem Ziel, diese Ende 2017 einzureichen“, teilt die Sprecherin mit. „Für Details zur Ausgestaltung und Finanzierung dieser Maßnahme ist es zu früh, Aussagen zu treffen“, ergänzt Frau Siebert.

„Aus Erfahrung dauern Planfeststellungen derzeit ewig“, umschreibt Peter Domaschke, Leiter des Oppacher Bauamtes, die Praxis im Vorfeld von Straßenbaumaßnahmen. Er rechnet frühestens 2019, eher 2020, mit dem Start des Ausbaus der Löbauer Straße und mit dem Gehwegbau. Zumal es noch Klärungsbedarf gibt, beispielsweise, was Eingriffe in private Grundstücke wegen des derzeit nicht vorhandenen Gehwegs betrifft.

Ein Nadelöhr in der Löbauer Straße stellt die sogenannte Rätze-Kurve dar. Dort sollen nicht nur die Straße und der Gehweg gebaut werden, sondern es sind auch Umbauten am Beiersdorfer Wasser nötig. Der im Normalfall kleine Bach, der in der Vergangenheit öfter zu Hochwasser führte, soll im Bereich der Kurve und im Zuge einer Brachensanierung verlegt werden und somit diesen hochwassergefährdeten Bereich entschärfen.

„Die Regenwasserableitung an der Löbauer Straße plant der Abwasserzweckverband Obere Spree“, informiert Peter Domaschke. Abstimmungen dazu gab es bereits. Darüber hinaus denkt der Bauamtsleiter darüber nach, die Löbauer Straße sicherer zu machen. Im Bereich des Kleinen Weges kreuzen sich Schul- und Hortweg, die Kinder müssen die Straße queren. „Im Zuge der Straßenbaumaßnahmen wollen wir dort möglichst eine kleine Verkehrsinsel bauen lassen“, so Peter Domaschke. Das bringe Verkehrsberuhigung und mehr Sicherheit für die Schulkinder, ist der Amtsleiter überzeugt.