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Löbauer Stadthaus ist fast fertig

In das Gebäude am Altmarkt sollen schon bald Verwaltung und Bibliothek einziehen – samt etwas völlig Neuem.

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© SZ Thomas Eichler

Von Marcus Scholz

Andrea Heinke und Peter Hesse planen den Feinschliff im Löbauer Stadthaus. Seit knapp drei Jahren wird das Gebäude am Altmarkt saniert. Endes dieses Jahres soll alles fertig sein. Dann wird dort nicht nur ein Teil der Löbauer Stadtverwaltung einziehen, sondern auch wieder die Stadtbibliothek, die mit Sanierungsstart an die Sachsenstraße umgezogen ist.

Löbauer Stadthaus ist fast fertig

In das Löbauer Stadthaus am Altmarkt sollen schon bald Verwaltung und Bibliothek einziehen – samt etwas völlig Neuem.
In das Löbauer Stadthaus am Altmarkt sollen schon bald Verwaltung und Bibliothek einziehen – samt etwas völlig Neuem.
Andrea Heinke und Peter Hesse stehen auf der Galerie der neuen Stadtbibliothek im Löbauer Stadthaus. In zwei Monaten sollen dort Bücher und Computer stehen.
Andrea Heinke und Peter Hesse stehen auf der Galerie der neuen Stadtbibliothek im Löbauer Stadthaus. In zwei Monaten sollen dort Bücher und Computer stehen.
Seit knapp drei Jahren wird das Gebäude am Altmarkt saniert. Endes dieses Jahres soll alles fertig sein.
Seit knapp drei Jahren wird das Gebäude am Altmarkt saniert. Endes dieses Jahres soll alles fertig sein.
Dann wird dort nicht nur ein Teil der Löbauer Stadtverwaltung einziehen, sondern auch wieder die Stadtbibliothek, die mit Sanierungsstart an die Sachsenstraße umgezogen ist.
Dann wird dort nicht nur ein Teil der Löbauer Stadtverwaltung einziehen, sondern auch wieder die Stadtbibliothek, die mit Sanierungsstart an die Sachsenstraße umgezogen ist.
Wer von Löbaus Stadtmitarbeitern in diesem Büro untergebracht wird, kann sich ob der prunkvoll verzierten Decke aus Holz glücklich schätzen.
Wer von Löbaus Stadtmitarbeitern in diesem Büro untergebracht wird, kann sich ob der prunkvoll verzierten Decke aus Holz glücklich schätzen.
Italienisches Flair im Stadthaus. Dazu gehört auch eine kleine Cafeteria. Sie soll aber nicht durchgängig, sondern nur zu Veranstaltungen geöffnet sein.
Italienisches Flair im Stadthaus. Dazu gehört auch eine kleine Cafeteria. Sie soll aber nicht durchgängig, sondern nur zu Veranstaltungen geöffnet sein.
Das Deckenbild einer nackten Frau, die das Nötigste nur mit einem Tuch bedeckt, ...
Das Deckenbild einer nackten Frau, die das Nötigste nur mit einem Tuch bedeckt, ...
... ist im Verwaltungsteil des Stadthauses freigelegt worden.
... ist im Verwaltungsteil des Stadthauses freigelegt worden.
Ab dem 25. November werden an der Sachsenstraße alle Bücher in Kisten gepackt und in Richtung Stadthaus gebracht. Die Bibo kehrt also zu alten Wurzeln zurück.
Ab dem 25. November werden an der Sachsenstraße alle Bücher in Kisten gepackt und in Richtung Stadthaus gebracht. Die Bibo kehrt also zu alten Wurzeln zurück.
Ist alles fertig, kann auf rund 460 Quadratmetern geschmökert werden.
Ist alles fertig, kann auf rund 460 Quadratmetern geschmökert werden.
Eine Treppe führt  hinauf zu einer Galerie, wo Jugendliteratur und PC-Tische ihren Platz bekommen.
Eine Treppe führt hinauf zu einer Galerie, wo Jugendliteratur und PC-Tische ihren Platz bekommen.
Für Licht im gesamten Raum sorgt eine breite Fensterfront an der Decke.
Für Licht im gesamten Raum sorgt eine breite Fensterfront an der Decke.
Farblich abgestimmte Fußböden sollen bei der Orientierung ...
Farblich abgestimmte Fußböden sollen bei der Orientierung ...
... in der mehrstöckigen ...
... in der mehrstöckigen ...
... Bibliothek helfen.
... Bibliothek helfen.
Das Stadthaus erinnert mit seinen verwinkelten Räumen, ...
Das Stadthaus erinnert mit seinen verwinkelten Räumen, ...
... Höfen im Gebäude, ...
... Höfen im Gebäude, ...
... Rundbögen und Säulen sowie der Farbgebung ...
... Rundbögen und Säulen sowie der Farbgebung ...
... mehr an eine italienische Altstadt als an eine Verwaltung.
... mehr an eine italienische Altstadt als an eine Verwaltung.

Die Geschäftsführerin der Löbauer Wohnungsverwaltung und Bau GmbH und der Chef der Kultur- und Weiterbildungsgesellschaft des Landkreises, kurz Kuweit, sind derzeit oft in dem Gebäude am Altmarkt zu finden. Löbaus städtische Wohnungsverwaltung ist Eigentümer des, von 1733 bis 1735, errichteten Hauses. Deswegen muss Andrea Heinke auch ab und zu nach dem Rechten sehen. Kuweit-Chef Hesse will dagegen wissen, wo er ab 2017 seine Mitarbeiter beschäftigen wird. Denn ab dann wird die Bibo nicht mehr von der Stadt, sondern von der Kuweit geführt.

Ab dem 25. November werden an der Sachsenstraße alle Bücher in Kisten gepackt und in Richtung Stadthaus gebracht. Die Bibo kehrt also zu alten Wurzeln zurück. Wie lange der Umzug dauern wird, ist nicht klar. Schlimmstenfalls bis Ende des Jahres. Buchleihen sind währenddessen nicht möglich. Peter Hesse findet den Umzugstermin unpassend: „Es ist schade. Vor allem wegen der Weihnachtszeit“, sagt der Kuweit-Chef, der aktuell selbst noch keinen Einfluss auf die Bibo habe.

Ist alles fertig, kann auf rund 460 Quadratmetern geschmökert werden. Prunkstück der alten Bibliothek in neuem Glanz wird der ehemalige Löbauer Stadthaussaal sein. Von dort aus führt eine Treppe hinauf zu einer Galerie, wo Jugendliteratur und PC-Tische ihren Platz bekommen. Für Licht im gesamten Raum sorgt eine breite Fensterfront an der Decke. Farblich abgestimmte Fußböden sollen bei der Orientierung in der mehrstöckigen Bibliothek helfen. Wer ab neuem Jahr zum Beispiel auf hellgelben Boden steht, weiß, dass er sich gerade in der Kinderbuchabteilung befindet. Sämtliche Zugänge zu den unterschiedlichen Räumlichkeiten sind barrierefrei. Mit den neu eingebauten Fahrstühlen lassen sich außerdem die Etagen der Bibo schnell überbrücken. Das sei nicht nur kind- und altersgerecht, sondern komme auch den Mitarbeitern zugute, so Peter Hesse. Insgesamt werden drei Angestellte versuchen, den Überblick im Bücherwald zu behalten.

Haupteingang der Bibliothek ist, wie auch schon vor Sanierungsstart, im Bankgäßchen zwischen dem Löbauer Rat- und Stadthaus. Verändert hat sich dennoch etwas. „Bisher hatte die Bibliothek keine eigene Hausnummer“, so Peter Hesse. Ab Jahreswechsel lautet die offizielle Adresse der Bücherei nun aber „Bankgäßchen 1“. Das ist extra beantragt worden. Der Zugang zur Bibo ist aber nur nach vorherigem Klingeln am Eingang möglich. Der Haupteingang des Stadthauses am Altmarkt bleibt hingegen vorerst geschlossen. So soll verhindert werden, dass jedermann einen Blick in das sanierte Gebäude werfen kann.

Löbaus Stadtmitarbeiter können dadurch auch in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen. Mit Blick auf den Altmarkt seien sie im schönsten Gebäudeteil untergebracht, so Kuweit-Chef Peter Hesse. In einigen der Büroräume gehören sogar edel verzierte Holzdecken zum Inventar, die während der Bauarbeiten zum Vorschein gekommen sind. Und überhaupt: Das Stadthaus erinnert mit seinen verwinkelten Räumen, Höfen im Gebäude, Rundbögen und Säulen sowie der Farbgebung mehr an eine italienische Altstadt als an eine Verwaltung. Im Erdgeschoss gibt es sogar eine Cafeteria. „Sie ist aber nicht durchgängig geöffnet, sondern eher für Veranstaltungen gedacht“, sagt Andrea Heinke.

Etwa 3,1 Millionen Euro hat der Umbau des barocken Stadthauses gekostet. Die Löbauer Wohnungsverwaltung hat davon aber nur einen kleinen Teil aus eigener Tasche bezahlt. „Ein Großteil sind Fördermittel. Ohne diese hätte das Stadthaus nie saniert werden können“, so Frau Heinke.