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Löbauer Malerin stellt in Wilthen aus

In der Weinbrandstadt zeigt Helga Pilz zurzeit Aquarelle. Sie beherrscht diese Technik meisterhaft und erhält viel Lob.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Von einem Aquarell haben die meisten Kunstfreunde eine bestimmte Vorstellung: Es ist ein Bild, mit Wasserfarben gemalt, dessen Konturen meist leicht verschwimmen. Beim Betrachten der Aquarelle von Helga Pilz kann man dieses Klischee vergessen. Die Künstlerin aus Löbau versteht es meisterhaft, mit den Möglichkeiten, die diese Technik bietet, zu experimentieren. So gibt es auf ihren Bildern durchaus klare, feste Linien, die dann im Gegensatz zu verschwimmenden Bild-Elementen stehen.

Den Besuchern der Ausstellungseröffnung im Wilthener Rathaus erklärte Helga Pilz, dass sie auch nach 40 Jahren der Beschäftigung mit der Malerei immer noch Freude am Experimentieren findet und offen für Neues ist. „Ich lote die Möglichkeiten aus, die mir die verschiedenen Papiersorten bieten“, sagte sie. Während nämlich das eine Papier die Farbe schnell aufsaugt, dauert es bei einer anderen Sorte länger. Das biete die Chance, sich mit dem Malen etwas mehr Zeit zu lassen. Dennoch sei es beim Aquarell generell wichtig, sich vor dem Beginn eine Konzeption zurecht zu legen.

Doch obwohl Helga Pilz über jahrzehntelange Erfahrung verfügt, fällt es ihr nicht schwer, auch mal ein Bild beiseite zu legen, mit dem sie nicht zufrieden ist. Mit den Bildern, die sie im Wilthener Rathaus, der Sparkassenfiliale und der Stadtbibliothek zeigt, kann sie jedoch mehr als zufrieden sein. Das bestätigten ihr auch ihre Künstlerkollegen Horst Pinkau und Michael Mönch vom Wilthener Kultur- und Kunstverein, die die Arbeiten euphorisch lobten.

Blumenarrangements bilden einen Schwerpunkt in der Ausstellung. Doch Helga Pilz zeigt auch außergewöhnliche Porträts, welche die Gemütszustände der Dargestellten dem Betrachter nahebringen sowie auch Landschaften, bei denen sie außergewöhnliche Stimmungen meisterhaft erfasst. So zum Beispiel zwischen den Bäumen hervorbrechende Sonnenstrahlen. Sie sagt: „Mein Leitsatz ist: Aus Disziplin wird Leichtigkeit“. Die Künstlerin möchte sich den spielerischen Umgang mit der Farben- und Formenvielfalt der Natur bewahren.

Helga Pilz, geboren 1943 in Varnsdorf, studierte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und war viele Jahre als Designerin in der Textilfabrik Lautex tätig. Parallel dazu hatte sie einen Lehrauftrag an der Berliner Kunsthochschule. Ihren reichen Erfahrungsschatz im Aquarellmalen gibt sie an verschiedenen Volkshochschulen gern an Hobby-Künstler weiter. Helga Pilz ist Mitglied im Sächsischen Künstlerbund und im Oberlausitzer Kunstverein. Ihre Bilder waren schon in Polen, Tschechien, Österreich und den Altbundesländern zu sehen.

Die Ausstellung „Helga Pilz - Aquarelle“ ist im Rathaus, der Stadtbibliothek und der Sparkassenfiliale Wilthen noch bis zum 28. Februar 2015 zu sehen.