Von Matthias Klaus
Relaxen zu Hause. Ralph Kyau und Steven Albert sind zurzeit „daheeme“ in der Oberlausitz, in Löbau. Das DJ-Duo, das ansonsten in Clubs rund um den Globus auflegt, zuletzt in London, bereitet sich in der Heimat auf ein besonderes Jubiläum vor: 20 Jahre Kyau & Albert. „Das Album dazu ist auch fast fertig“, verrät Ralph Kyau. Die zugehörige Geburtstagstour ist dabei schon gestartet. „Den Auftakt hatten wir zwar schon in Los Angeles und New York im Februar, aber wir werden über den Sommer noch mal durch alle großen Städte in den USA touren, und auch einige Städte in Europa sind dabei“, sagt Ralph Kyau.
Aber zum 20. Jubiläum steht nun erst mal ein Auftritt hierzulande an. Gut, nicht gleich um die Ecke, aber jedenfalls in Sachsen, im Kraftwerk Mitte in Dresden. „Das ist für unsere sächsischen Fans“, sagt Ralph Kyau. Und: „Wir spielen da ein extralanges Set mit allen unseren Hits und haben uns dazu diverse Gäste eingeladen, mit denen wir dann gemeinsam auftreten, wie zum Beispiel Talla 2 XLC, Stoneface & Terminal, Ronski Speed und PingPong.“ Open to Close DJ-Performance heißt das Ganze, was da im Kraftwerk Mitte über die Bühne gehen wird. Musiker, die ihre eigene Musik selbst produzieren, die Möglichkeit, ihr Repertoire auf einer abendfüllenden musikalischen Reise zu präsentieren, ohne den Druck, alles in ein anderthalbstündiges Set packen zu müssen, so ist die pressefreundliche Bezeichnung für ein Open to Close Set. Diese Form hat sich in den vergangenen Jahren vor allem in Nordamerika etabliert. „Sie geben der elektronischen Musik-Szene ein Stück weit die Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit zurück, welche in Zeiten von auftragsproduzierten DJs und OneHitWonder-Acts teilweise verloren gegangen ist“, so Marco Benitz, Pressesprecher für Kyau & Albert.
Trotz Reisen rund um die Welt: Ihren Fixpunkt haben Kyau & Albert immer noch in Löbau. „Das Hexenbrennen am vergangenen Wochenende haben wir uns frei gehalten, weil wir mit unseren Familien hier sein wollen. Eigentlich wie jedes Jahr“, sagt Steven Albert. So oft wie möglich sind die beiden in der Stadt. „Wir haben in Löbau unser Studio und Büro. Und dann sind natürlich unsere Familien hier“, sagt Steven Albert.
1996 beschlossen die beiden Teenager Ralph Kyau und Steven Albert gemeinsam Musik zu machen. Das Duo trat zunächst unter dem Namen Kyau vs. Albert an. Kennengelernt haben sich beide durch Marco Benitz, der noch immer ihre mittlerweile weltweiten Auftritte betreut und als ihr Sprecher fungiert. In den ersten drei Jahren als Musiker trat das Duo in sächsischen Untergrund- Klubs auf. 1997 gründete es das eigene Label Euphonic records.
Im Jahr 2000 kam dann der erste große Hit: Outside. Der Titel wurde von Warner Music lizenziert, das dazugehörige Video lief auf MTV und Viva und natürlich auf MDR Jump. In Zusammenarbeit mit Warner Music folgten die ebenso erfolgreichen Singles Save Me und Velvet Morning. Letztere wurde dann 2004 der große internationale Durchbruch. Sie ebnete die Veröffentlichung des ersten Albums über Universal 2005 in Amerika.
Internationale Künstler wie Above & Beyond, die heute ausverkaufte Shows im Madison Square Garden in New York oder im Opernhaus in Sydney spielen, waren bereits zu Gast im Studio von Kyau & Albert in Löbau. Löbau ist zwar der Dreh- und Angelpunkt der beiden – ein Auftritt hier steht aber noch aus. Dabei würde doch die neue Messehalle beste Voraussetzungen bieten. Aber Ralph Kyau bedauert: „Leider wird es mit der Messehalle nichts.“ Aber für Fans gibt es ein Trostpflaster. Ralph Kyau: „Wahrscheinlich gegen Ende des Jahres haben wir einen einen größeren Auftritt in der Oberlausitz.“ Wo und wann genau, ist aber noch geheim.