Von Carmen Schumann
Im Schlosspark von Gaußig blühen schon die Rhododendren. Vorerst allerdings eher die hellen. Die dunklen kommen erst später. Wer sich aber einen dunkelrot blühenden Rhododendren-Busch für den Garten kaufen möchte, ist bei Hans-Werner Dingel an der richtigen Adresse. Der Mitarbeiter der Baumschule Koopmann aus Pinneberg bei Hamburg verkaufte bei der Landpartie am Wochenende welche. Doch das Hauptprodukt seiner Firma sind die Rosen, speziell die Kletterrosen, die bis zu drei Meter hoch werden können. „Die Gegend um Pinneberg gilt als das größte Rosenzuchtgebiet Europas“, sagt der Gärtner mit dem Strohhut.
Bilder von der Landpartie
Hufeisen von glücklichen Pferden
Barbara Tempel aus Neukirch bekam einen Stand direkt vor einem Rhododendren-Busch zugewiesen. Der harmoniert wunderbar mit den Ketten, die die Schmuckgestalterin verkauft. Barbara Tempel verwendet dazu Glasperlen, die sie direkt vom Hersteller aus Jablonec in Nordböhmen bezieht. Ihre Nachbarin ist Katja Binz aus der Nähe von Bamberg. Sie vertreibt allerlei Gartenzubehör. Erst beim näheren Hinsehen erkennt man, dass alle Teile aus Hufeisen gefertigt sind. „Von glücklichen Pferden“, wie die junge Frau augenzwinkernd bemerkt.
Aus Metall sind auch die Figuren, die Georg Raschke aus Coburg anbietet. Der gebürtige Neuruppiner nennt sich „Eisenhans“. Er verarbeitet rostiges Eisen zu fantastischen Kunstwerken, wie zum Beispiel einem Doppelgesicht. Katrin Pieruschka und Egbert Ermer haben es dagegen mehr mit dem Holz. Sie kommen von der Firma Holzverarbeitung Müglitztal aus Burkhardswalde bei Pirna. Für die Gartenmöbel, die dort hergestellt werden, kommt Fichten- und Buchenholz aus heimischen Wäldern zum Einsatz. Verwendet werden Baumkanthölzer, wodurch die Gartenbänke und -tische sehr stabil sind. Spezialität der Firma sind die originellen und bequemen Indianerstühle.
Barocke Spiele am Schloss
Wie auch schon im Vorjahr bildet die Spielelandschaft mit den historischen Holzspielen vor der Schlossterrasse einen besonderen Anziehungspunkt. Hier können sich die Besucher wie Teilnehmer eines Festes an den barocken Fürstenhöfen fühlen. Maximilian aus Lichtenberg spielt beispielsweise eine Partie Großschach mit seinem Kumpel. Anleitung geben den Besuchern die in historische Barockgewänder gekleideten Mitarbeiter der Firma Spiel- und Erlebniswelten aus Hohen Neuendorf. So tritt Amrei Lemke als Marquise des Jeux in Erscheinung, Gisela Kampuch als Gräfin Baroque und ihr Ehemann Lothar Werner Kampuch als Marquis de Champagne.
Der vierjährige Aron hat seinen Spaß auf dem historischen Kinderkarussell von Heiko Fichter aus Weinböhla. Der Bastler hatte das Karussell 2007 als einen einzigen Schrotthaufen erworben und es wieder in ein Schmuckstück verwandelt. Das hölzerne Karussell wurde 1948 gebaut. Rund 1 200 Arbeitsstunden wandte Heiko Fichter auf, um es wieder in Gang zu setzen. Das Karussell wird durch einen alten Schleifmotor angetrieben. Seine Anlauf- und Endgeschwindigkeit wird durch Salzwasser geregelt. Die Tiere, auf denen die Kinder reiten, sind schlicht gehalten – ganz im Gegensatz zu den heutigen Karussells, wo alles blitzt und blinkert.