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Liegauer kämpfen um zwei Radwege

Die gefährliche Radelei nach Langebrück soll aufhören. Wie auch in Richtung Lotzdorf. Dort sieht es sogar richtig gut aus.

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© Thorsten Eckert

Von Jens Fritzsche

Liegau. Zumindest steht schon mal fest, wo demnächst die Radfahrer zwischen Liegau und Lotzdorf ungestört radeln können. „Die Strecke entlang der Radeberger Straße ist festgelegt, nun müssen aber noch eine Menge Hürden übersprungen werden“, bremst Liegaus Ortsvorsteher Gabor Kühnapfel (SPD) allzu voreilige Optimisten gleich mal aus. Denn noch muss geklärt werden, wem die Grundstücke entlang der Straße gehören, dann müssten sie zunächst gekauft werden. Auch Umweltbelange müssen geprüft werden. Insgesamt 26 Ämter sitzen hier mit im Frage-Boot. „Wann also tatsächlich gebaut werden kann, ist derzeit noch absolut offen“, so der Ortsvorsteher in der jüngsten Ortschaftsratssitzung.

Und doch haben die Liegauer damit schon eine Menge erreicht. Denn der seit Jahrzehnten geforderte und auch dringend notwendige Radweg – zum Beispiel für die Schüler der Ludwig- Richter-Oberschule – ist zumindest in greifbare Nähe gerückt. Da haben sicher auch die 1 124 Unterschriften geholfen, die unter anderem vom Grünen-Ortschaftsrat Roland Rammer mit gesammelt worden waren. Die Petition ging dann an den Landtag – und das half. Das zuständige Landesamt für Straßenbau macht nun zumindest planerische Nägel mit Köpfen. Und auch die notwendigen rund 500 000 Euro liegen für den Bau bereit.

Radweg-Befürwortern steht hartes Stück Arbeit bevor

Glücksgefühle machen sich aber deshalb in Liegau-Augustusbad noch lange nicht breit. Denn geradelt wird ja schließlich nicht nur in die eine Richtung, sondern beispielsweise auch von Liegau nach Langebrück. Doch da kommt auf die Radweg-Befürworter noch ein hartes Stück bürokratischer Arbeit zu. Roland Rammer hat dazu bei Langebrücks Ortsvorsteher Christian Hartmann (CDU) nachgefragt – „und er hat mir erklärt, dass der entsprechende Antrag der Stadt Dresden seit gut zwei Jahren beim Land Sachsen liegt“. Nun muss das Ganze „nur“ noch in den Radwegnetzplan des Freistaats, damit das Projekt die notwendige Priorität bekommt, die eine Fördermittelbereitstellung möglich macht. Langebrück sei zumindest optimistisch, dass ein Bau 2020 kommen könnte.

„Ortsvorsteher Hartmann wird das Thema jedenfalls weiter in der Stadtverwaltung Dresden forcieren“, so Roland Rammer in der Ortschaftsratssitzung. Und die Liegauer wollen Hartmann dabei unterstützen. Erneut mit Unterschriften. Auch, wenn es sich diesmal nicht um eine Petition an den Landtag handeln wird, sondern eine Unterschriftensammlung, mit der Langebrück die Notwendigkeit dieses Radweg-Projektes noch einmal untermauern kann.

Und so werden jetzt vom Liegauer Ortschaftsrat unterstützt Unterschriftenlisten ausgelegt – im Dorfladen, in der Gärtnerei Kühnel, in der Kita und auch in der Bibliothek. „Und ich werde auch Listen bei unserem traditionellen Radeberger Anradeln auslegen“, so Liegaus Ortsvorsteher Gabor Kühnapfel. Das steigt diesmal am 20. April – und der Zielpunkt ist in diesem Jahr der Sportplatz am Liegauer Ortsrand. „Ich bin jedenfalls überzeugt, dass wir eine ganze Menge Unterschriften zusammenbekommen werden, das wird dem Thema hoffentlich weiteren Schwung geben“, ist der Ortsvorsteher optimistisch.

Am 22. April soll die Sammlung dann enden; anschließend werden die Unterschriften an Langebrücks Ortsvorsteher Christian Hartmann übergeben.