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Lieber für die Lebensretter

Gemeinderat Holger Krüger trat erst aus seiner Partei aus – nun spendet er den Mitgliedsbeitrag ans Technische Hilfswerk.

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© A. Steglich

Von Antje Steglich

Zeithain. Der ganze Hof auf der Riesaer Kastanienstraße steht voll mit den großen blauen Fahrzeugen. Mit dem Kärcher werden die Kolosse gewaschen und dann nach möglichen Mängeln abgesucht. Es ist Mittwochabend – Technikdienst beim Technischen Hilfswerk (THW) Riesa. Der ist für die ehrenamtlichen Mitglieder quasi Pflicht, genau wie der monatliche Ausbildungsdienst. Und dann sind da noch die Einsätze. Zuletzt unterstützte die Riesaer Ortsgruppe mit ihrer Technik zum Beispiel den G 20-Gipfel in Hamburg. Bei jedem THWler kommen so schon mal mehrere Hundert Stunden im Jahr zusammen, rechnet der Leiter der Ortsgruppe Danilo Fast vor.

„Ich achte das sehr, wenn Menschen sich in ihrer Freizeit so engagieren“, sagt der Zeithainer Unternehmer und Gemeinderat Holger Krüger anerkennend. Schon in den vergangenen Jahren hat er das THW sporadisch unterstützt, unter anderem mit einer Finanzspritze für den Kauf eines Echolotes. Daraus soll nun eine regelmäßige Spende werden, kündigt Holger Krüger an. Knapp 250 Euro will er jedes Jahr übergeben – so viel hat er bisher an den Meißner CDU-Kreisverband überwiesen. Weil er sich nach eigenen Angaben nicht mehr mit der Bundespolitik identifizieren kann, ist er im vergangenen Jahr ausgetreten und fungiert seitdem als parteiloser Gemeinderat. „Dem Geld will ich nun einen Sinn geben“, sagt Holger Krüger.

Die Verbindung zum THW Riesa besteht schon seit vielen Jahren durch seinen Sohn Peter, der zu den Urgesteinen beim 1995 gegründeten THW-Ortsverband zählt. „Die Kerle sind mir ans Herz gewachsen“, so der Zeithainer. Deren Arbeit sei nicht nur sehr interessant, sondern auch wichtig. Die 45 Mitglieder helfen bei Katastrophen wie dem Hochwasser oder auch bei großen Unfällen und sind mit ihrer Spezialisierung auf Wassergefahren oft auch in anderen Landkreisen und Bundesländern gefragt. Die Ausstattung werde zwar vom Bund gestellt, sagt Danilo Fast. Durch Spenden finanziere man aber unter anderem überörtliche Ausbildungen.