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Lichtgeschwindigkeit für Striesen

Der Netzausbau in Dresden geht voran. 27 000 Haushalte sollen bis Ende dieses Jahres ans Kabel-Internet angeschlossen werden.

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© René Meinig

Von Ronja Münch

Langsames Internet ist ein Ärgernis, für Privatleute und Firmen. In Dresden gibt es nach wie vor vereinzelte Gebiete, in denen maximal 16 Megabit pro Sekunde möglich sind. Für anspruchsvolle Arbeiten mit viel Datenübertragung ist das aber nicht genug. Auch in Striesen war das Internet lange Neuland, doch nun baut hier nach der Telekom auch Vodafone (Kabel Deutschland) das Netz aus.

Über Kabel sollen bald Geschwindigkeiten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde möglich sein, im nächsten Jahr sogar bis zu 400 Megabit. 100 Kilometer neue Kabel werden in Dresden verlegt. Dabei gehen Glasfaserkabel in sogenannte Koaxialkabel über, mit denen bisher nur Fernsehen empfangen werden kann. Schnelles Internet von Vodafone bekommt also nur, wer bereits einen Kabelanschluss im Haus hat.

Die Telekom setzt demgegenüber beim Netzausbau in Dresden auf eine andere Technik. Sie verlegt Glasfaserkabel direkt in die Häuser, so auch in Striesen. Das sei jedoch nicht nötig, so Jörg Süptitz, Vertriebsdirektor bei Vodafone. Die Koaxialkabel würden sehr hohe Datenübertragungsraten ermöglichen, theoretisch sind bis zu 20 Gigabit pro Sekunde drin.

Bei der Verlegung der Glasfaserkabel werden nur zum Teil die Gehwege aufgerissen, an vielen Stellen wird ein Bohrspülverfahren eingesetzt. Damit können die Kabel über Bohrlöcher unterirdisch verlegt werden. Auch in Briesnitz, Löbtau, Kaditz, Strehlen, Leuben und Übigau wird das Kabel-Internet ausgebaut. Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, einige Haushalte sind bereits am Netz. Anwohner können sich bei Vodafone informieren, ob sie bereits angeschlossen sind.

Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) hält den Netzausbau für sehr wichtig. „Schnelle Datenanbindung ist für Menschen eine wichtige Grundlage bei der Entscheidung, wo sie hinziehen“, sagt er. In der Vergangenheit hatten sich Netzausbauer über bürokratische Hürden in Dresden beschwert. Mittlerweile steht die Stadt im nationalen Vergleich gut da.