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Leutersdorf baut eine zweite Krippe

Der Bedarf an Kita-Plätzen ist groß im Ort. Im Mai 2017 soll Spatenstich für den Neubau sein. Vieles wird leichter.

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© Rafael Sampedro

Von Holger Gutte

Leutersdorf. Alle Stühlchen im Speisesaal der Krippe in der „Villa Kunterbunt“ in Leutersdorf sind besetzt. Weder im Krippen- noch im Kindergarten-Bereich der Kindertagesstätte ist noch ein Platz frei. Die Nachfrage danach ist nach wie vor groß. Über 30 Neuanmeldungen liegen Kita-Leiterin Silke Geißler schon jetzt wieder allein für die Krippe vor. Sogar schon für das Jahr 2019 sind welche darunter. „Oft kommen die Muttis noch während ihrer Schwangerschaft zu uns, um einen Platz für ihr Kind in der Krippe anzumelden“, sagt sie. Sie findet das auch gut so, weil die Einrichtung dadurch besser planen kann. Andererseits kann jedoch nicht jeder Wunsch nach einem Krippenplatz erfüllt werden. Denn die Plätze in der Kindertagesstätte stehen in erster Linie für Familien aus der Gemeinde zur Verfügung.

Zum bestehenden Gebäude stammt aus dem Jahr 2013.
Zum bestehenden Gebäude stammt aus dem Jahr 2013. © Rafael Sampedro
Dem zweijährigen Timo haben Essen und Trinken im Speisezimmer der Krippe in der „Villa Kunterbunt“ in Leutersdorf geschmeckt. 2017 wird noch ein zweites Krippengebäude angebaut.
Dem zweijährigen Timo haben Essen und Trinken im Speisezimmer der Krippe in der „Villa Kunterbunt“ in Leutersdorf geschmeckt. 2017 wird noch ein zweites Krippengebäude angebaut. © Rafael Sampedro

Weil diese Situation in Leutersdorf schon über Jahre anhält, will die Gemeinde nun ein zweites Krippengebäude auf dem Grundstück der „Villa Kunterbunt“ bauen. Schon im August dieses Jahres haben die Gemeinderäte dafür die Weichen gestellt. Jetzt wird das Projekt umgesetzt. Der Bauablauf ist mit den Kindergärtnerinnen bereits abgestimmt, schildert Bürgermeister Bruno Scholze (CDU). Nun befasst sich ein Planungsbüro mit dem Neubau. Bis zum 23. Dezember sollen die Bauunterlagen bei der Bauaufsicht im Landratsamt vorliegen. „Wir hoffen, dass wir bis Februar die Baugenehmigung erhalten, damit wir dann sofort die Aufträge für die Firmen ausschreiben können“, sagt der Bürgermeister. Spatenstich soll voraussichtlich im Mai sein. Schön wäre es, wenn zum Jahresende 2017 das neue Krippengebäude fertig wäre, fügt er hinzu. Es kostet 302 000 Euro. Reichlich 34 000 Euro steuert die Gemeinde davon als Eigenmittel bei. Der andere, weitaus größere Teil der Summe, kommt aus Bundes- und Landesmitteln über das Förderprogramm „Brücken in die Zukunft“. „Etwas Besseres als eine Kinderkrippe kann man mit diesem Programm gar nicht machen“, sagt der Bürgermeister.

Der Neubau wird in Flucht zur Nord- und Südseite der bestehenden Krippe errichtet. Für zwölf Krippenplätze soll er Platz bieten. Beide Gebäude sind mit einem Durchgang verbunden. Im Neubau wird es einen Speiseraum, eine Garderobe sowie je einen Sanitär-, Gruppen- und Spielraum geben. Jedes Haus hat trotzdem einen separaten Zugang. „Sollte die Nachfrage nach Krippenplätzen mal zurückgehen, kann es so jederzeit mit für den Kindergarten genutzt werden“, sagt der Bürgermeister. Doch danach sieht es nicht aus. Als die Krippe 2003 eingeweiht wurde, gab es damals auch Kritiker, die meinten, dass der Neubau nicht gebraucht werde. „Die Kinderzahlen sind seitdem aber stetig gestiegen“, sagt Silke Geißler. Heute werden in der „Villa Kunterbunt“ in Leutersdorf 47 Kinder im Kindergarten und 38 in der Krippe betreut. Hinzu kommen noch 35 in der Kita im Ortsteil Spitzkunnersdorf.

Aus Platzgründen sind bisher die zwölf ältesten Krippenkinder mit im Villengebäude des Kindergartens untergebracht. Das wird sich dann mit dem Neubau ändern. „Damit sorgen wir auch für mehr Sicherheit“, sagt Bruno Scholze. Dann brauchen die Eltern mit ihren kleinen Kindern keine Treppen mehr steigen. Beide Krippengebäude sind ebenerdig. Der Neubau wird im Baustil dem bestehenden Gebäude angepasst. Etwa jeweils 50 000 Euro plant die Gemeinde zusätzlich für die Einrichtung und die Gestaltung des Gartens ein. Damit sich der Spielplatz im Garten für die Kinder nicht verkleinert, wird der Zaun zum angrenzenden Gemeindegrundstück des Streichelzoos versetzt. Auch ein paar Birken werden gefällt und neue Bäume gepflanzt. Und den Bungalow auf dem Grundstück würde die Gemeinde sogar an einen Verein oder Interessenten verschenken. Er muss abgerissen werden, weil der Platz gebraucht wird.