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Leupolt war Lehrer, Forscher und Chronist

Mit Gunther Leupolt verliert Neusalza-Spremberg eine prägende Persönlichkeit. Er starb Ende Februar im Alter von 94 Jahren.

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© Steffen Unger

Neusalza-Spremberg. Neusalza-Spremberg hat eine prägende Persönlichkeit der jüngeren Stadtgeschichte verloren. Ende Februar verstarb Gunther Leupolt im Alter von 94 Jahren. Geboren in Reichenau (heute Bogatynia), wurde der Sohn eines Schulleiters nach dem 2. Weltkrieg gleichermaßen Schulleiter. Er führte die Pestalozzischule Neusalza-Spremberg 20 Jahre lang. 1970 übernahm er als Direktor die Zentralschule des Ministeriums für Glas- und Keramikindustrie der DDR in Neusalza-Spremberg.

Als er 1988 in Rente ging, war das für ihn kein Ruhestand. Schon 1984 wurde er Vorsitzender der Kultur- und Heimatfreunde, eines Vereins, der das kulturelle Leben in der Spreestadt bis heute maßgeblich prägt. Diese Funktion nahm er bis 2004 wahr. Gunther Leupolt war Mitinitiator der Mittellausitzer Berglandtour, einer populären Volkssportwanderung, die im Vorjahr ihre 37. Auflage erlebte. Bis ins hohe Alter wanderte er noch mit.

Maßgeblich beteiligt war er an der Neugründung des Lusatia-Verbandes. Zudem brachte er sich in den Heimatverein Reichenau und Umgebung ein und erforschte, dass die Leupolts mehr als 1 000 Namen im Familien-Stammbaum haben. Aller zwei Jahre organisierte er deshalb ein deutschlandweites Leupolt-Treffen. Nicht zuletzt war er Autor vieler fundierter heimatgeschichtlicher Beiträge.

Die Stadt Neusalza-Spremberg wird im April-Amtsblatt in einem Nachruf Leben und Werk des Pädagogen, Heimatforschers und Chronisten würdigen. Ein aktueller und ausführlicher Beitrag über den Verstorbenen findet sich auch in der Internet-Enzyklopädie Wikipedia. (dD)