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Letzte Klappe in Lauenstein

Ein mystischer Thriller wird seit Monaten in Europa gedreht. Regisseur Asang kam dafür ein zweites Mal ins Osterzgebirge.

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© Egbert Kamprath

Von Egbert Kamprath

Lauenstein. Mord, Kirche und der heilige Gral – darum dreht es sich in dem mystischen Thriller, für den jetzt zumindest in Lauenstein die letzte Klappe gefallen ist. Der in Schweden geborene und jetzt in Deutschland lebende Regisseur Stefan Asang drehte im Osterzgebirge mehrere Szenen für seinen Film „12 Theses – Zwölf Thesen“ nach dem Roman „Cruor“ des Schweizer Autors Herbert Blaser.

Joanna Castelli und Dugald Ferguson sind in dem Film die Hauptdarsteller.
Joanna Castelli und Dugald Ferguson sind in dem Film die Hauptdarsteller. © Egbert Kamprath
Die malerische Kulisse von Schloss Lauenstein mit der Burgruine bietet nun auch Stoff für einen Film. Auf der Leinwand kommt das Schloss spanisch daher.
Die malerische Kulisse von Schloss Lauenstein mit der Burgruine bietet nun auch Stoff für einen Film. Auf der Leinwand kommt das Schloss spanisch daher. © Egbert Kamprath

Wie schon im Sommer vergangenen Jahres wurde dafür auch die Kulisse von Schloss und Burg Lauenstein genutzt. Auf der Leinwand wird daraus aber ein spanisches Kloster. Hauptdarsteller Dugald Ferguson kämpft sich dabei in der aktuellen Szene als Kommissar Jakobe die Burgmauer empor, um ins Innere zu gelangen. Mit diesen Aufnahmen ist die Arbeit der Filmleute im Osterzgebirge beendet, bis auf wenige Drehs auch der gesamte Film.

Insgesamt zweieinhalb Jahre Arbeit hat das Projekt mitsamt allen Vorbereitungen beansprucht. Die Besonderheit daran ist, dass der Film mit einem minimalen Kostenaufwand entsteht. Stefan Asang, Regisseur und Kameramann in einem, schätzt, dass sein Projekt unter normalen Umständen rund 1,5 Millionen Euro gekostet hätte. Er drehte, wie er sagt, mit einem Zehntel des Budgets, steckte viel eigenes Geld hinein. Und auch einen Großteil der Gagen gibt es erst, wenn der Film in den Kinos läuft. Im Format eines 90-minütigen Streifens mit 90 verschiedenen Locations und 87 Drehtagen ist das auch international ein ungewöhnliches Projekt.

Aufnahmen in der Schwimmhalle, im Stollen und am Teich

„Im März wollen wir den Schnitt abgeschlossen haben, dann wird sich zeigen, ob der Film Erfolg hat. Doch ich bin da sehr optimistisch“, sagt Stefan Asang. Obwohl auch in Italien, der Schweiz und Frankreich gefilmt wurde, fand der Regisseur im Osterzgebirge viele interessante Drehorte. So wurde die ehemalige Schwimmhalle am Geisinger Hostel zum Wasserwerk, es gab Aufnahmen im Bünau-Stollen und am ehemaligen Bergwerksteich im tschechischen Cinovec. Im Film werden die einzelnen Szenen allerdings so zusammengeschnitten, dass es schwierig wird, die vertrauten Orte wiederzuerkennen.

So wurden zum Beispiel für eine Filmminute einmal insgesamt 17 Stunden an neun Stellen gedreht. „Ich bin von den Locations hier begeistert, aber vor allem auch von den Menschen, die uns überall unterstützt haben. Einige von ihnen sind ja als Darsteller mit dabei“, sagt der Regisseur. In deutschen Kinos wird der Film vorerst nicht laufen. Er wurde komplett in Englisch gedreht, um zuerst auf diesem Markt Zuschauer zu finden. Doch Stefan Asang versprach, dass es nach Fertigstellung zumindest eine Sondervorführung für die Beteiligten im Osterzgebirge geben soll. Sein großer Traum ist es, dass die „12 Thesen“ auch in deutschen Kinos flimmern.