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Leisnigs bekanntester Straßenbauer ist jetzt 80

Claus Dieter Andrä hat viele Wege und Straßen der Stadt hergerichtet. Sein Wirken reicht aber darüber hinaus.

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© André Braun

Von Maria Fricke

Leisnig. Wem Claus Dieter Andrä zu Ohren kommt, der denkt vor allem an eins: Oldtimer. Allein 15 historische Fahrzeuge besitzt der Leisniger, hinzukommen 60 Motorräder. Den Großteil hat er selbst wieder aufgebaut. Kein Problem für den gelernten Autoschlosser. Dabei wollte er das eigentlich gar nicht werden. Der Vater hatte ihn zu der Ausbildung gedrängt. Doch sie hat in ihm die Liebe zur Technik entfacht. Und für diese ist er bis heute bekannt. Ihr hat Andrä es auch mit zu verdanken, dass er 2015 als erster mit seinem EMW Baujahr 1951 über die neue S 36 zwischen Leisnig und Hartha fahren durfte.

Mit seiner Frau Monika Andrä, die der einstige Straßenbauer vor über 56 Jahren beim Pflastern der Straße im Johannistal kennenlernt hat, kümmert sich der 80-Jährige noch immer um seine beiden Museen an der Kirchstraße sowie in der einstigen Nudelfabrik. „Dort ist kein Staub zu sehen. Wenn Sie wissen, wie groß das Museum in der Nudelfabrik ist, dann wissen Sie, was für eine Leistung dahinter steckt, alles in Ordnung zu halten“, sagte Heiner Stephan, Vorsitzender des Fördervereins Kloster Buch und Bürgermeister i. R. von Leisnig. „Es gibt viel zu wenig Andräs in der Stadt“, so Stephan. „Claus Dieter Andrä ist engagiert bis ins Letzte. Er geht Wege, die andere nicht gehen. Er ist geschickt und hat eine konstruktive Sturheit. Die ist wichtig, wenn man etwas durchbringen will.“ Und das will Andrä oft.

Einige Jahre saß er für die FDP-Ortsgruppe im Stadtrat. Aber auch nach seiner Amtszeit war der zweifache Vater regelmäßig bei dessen Sitzungen dabei. Sei es wegen der Unordnung, wie sie 2009 bei Hauseigentümern an der „Zigarre“ und im Bereiche Neue Sorge für Aufruhr sorgte. Oder um auf die vernachlässigte Grünpflege am Kirschberg 2010 aufmerksam zu machen. Auch bei den großen Aufregern der Stadt, den Sanierungsbeiträgen oder dem Apfelbrunnen auf dem Markt, mischte Andrä mit. Um gegen die Erhebung der Ausgleichsbeträge im Sanierungsgebiet der Stadt vorzugehen, hatte er 2012 mit zwei anderen Leisnigern rund 170 Unterschriften gesammelt. Immer wieder hakte er beim Apfelbrunnen nach, um die Folgekosten für diesen zu erfahren.

„Es ist Wahnsinn, was er für eine Energie hat, natürlich mit seiner Frau“, sagt Wolfgang Rosemann, Chef der Leisniger Stiefelwacht. Er hat schon den 60. mit Andrä gefeiert, damals in der einst neuen Werkhalle der Straßenbaufirma, die 1997 Sohn Gerd Andrä übernommen hat. „Er ist ein ganz offener Typ, sagt immer seine Meinung und das ist auch richtig. So weiß man, woran man ist“, sagt Rosemann über den Leisniger, der sich beim Burg- und Altstadtfest vor allem um die Handwerkerstraße kümmert. „Wir sind dankbar, dass wir solche aktiven Leute noch haben.“

Gerade dieses ehrenamtliche Engagement rechnet Leisnigs Bürgermeister Tobias Goth (CDU) Andrä hoch an. „Sei es beim Burg- und Altstadtfest, das er mit organisiert, oder das Technikmuseum“, nannte Goth nur zwei von Andräs Interessen. Regelmäßig locke dieser bis zu 500 Leute mit dem Anknattern im Frühjahr in die Bergstadt. „Viele kommen von außerhalb“, so Goth. Das ist auch beim Oldtimertreffen zum Burg- und Altstadtfest der Fall, das Andrä ins Leben gerufen hat. Die Organisation haben Andräs 2012 in die Hände der Familie Meier aus Naunhof übergeben.

Andrä war nicht der einzige, der am Wochenende einen runden Geburtstag gefeiert hat. Dr. Lothar Beier, der erste Beigeordneten des Landrates, ist 60 Jahre alt geworden. Zu selbigem durfte Michael Richter aus Hetzdorf, bekannt durch seinen Partyservice und seinen kleinen Laden im Seniorenzentrum „Am Sonnenblick“, anstoßen. Jürgen Hermsdorf, Präsident des Carnevalclubs Leisnig, feiert heute seinen 60.