Von Heike Heisig
Leisnig. Nicht erst in Zeiten knapper Kassen hat die Stadt Leisnig ein Konzept zur Entwicklung des Personals. Das hat Hauptamtsleierin Sonja Heier fortgeschrieben und in einer der vergangenen Sitzungen den Stadträten vorgestellt. In der Schublade allerdings verschwindet das Papier nicht. Auch durch den Sparzwang ist die Kommune angehalten, ständig weiter damit und daran zu arbeiten. Die Stadträte forderten konkretere Vorschläge.
Von vier Dezernaten zu einer Zwei-Ämter-Struktur
Bislang ist die Verwaltung nicht untätig gewesen. Manch einer erinnert sich noch daran, dass die Stadt Leisnig nach der Wende mit vier Dezernaten mit entsprechenden Leitern startete. Inzwischen ist daraus eine zweigliedrige Struktur geworden. Es gibt ein Bau- und Ordnungsamt sowie das Hauptamt. Die Mitarbeiter müssen immer flexibler sein. Sonja Heier spricht von sogenannten Allroundern, die es schon in einigen Fachbereichen gibt. Ein gutes Beispiel dafür ist Heike Reim. Sie arbeitet überwiegend im Bürgerbüro, wechselt in Zeiten von Urlaub und Krankheit aber auch ins Melde- oder ins Standesamt. Erst Ende vergangenen Jahres hat sie ihre Ernennungsurkunde als Standesbeamtin bekommen. Sie komplettiert das Trio der Standesbeamten um Ingeburg Zimmermann und Annett Fischer. Durch das Krankenhaus hat Leisnig im Meldestandswesen im Vergleich zu Nachbarkommunen eine Menge zusätzlicher Aufgaben zu erledigen. Damit begründet auch die Hauptsamtsleiterin, weshalb Leisnig sich erlaubt, den Personalschlüssel ein wenig nach oben zu korrigieren. Ziel soll sein, mit 2,5 sogenannten Vollzeitäquivalenten (VZÄ) pro 1 000 Einwohnern zu arbeiten. Eigentlich müsste Leisnig mit seinen rückläufigen Einwohnerzahlen mit 2,1 bis 2,3 VZÄ auskommen. „In der Kernverwaltung sind wir jetzt dort angekommen, wo wir hinwollen“, so Heier.
Kooperation mit Nachbarkommunen könnte noch mehr Effekte bringen
Potenzial sieht die Leisniger Verwaltung darin, die Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen auszubauen. Leisnig und Hartha haben da schon einmal einen Anfang gemacht und sich über sogenannte Amtshilfe im Standesamt ergänzt. Das kann nicht nur bei längerfristigen Ausfällen wichtig und hilfreich sein. Weil die Städte mit derselben Software arbeiten, kann sich die Hauptamtsleiterin noch in anderen Bereichen eine Kooperation vorstellen, die auch Effekte bringt. Die Probleme dürften überall gleich sein: In allen Rathäusern müssen immer weniger Leute immer mehr Aufgaben erledigen. „Wir dürfen uns aber nicht krank sparen“, warnte Bürgermeister Tobias Goth (CDU). Er will sichergehen, dass der Service für die Bürger gewährleistet ist.
Bauhof bleibt ein Schwerpunkt bei Fortschreibung des Konzeptes
Personal hat mitgespart
Fast genau so viele Mitarbeiter, wie jetzt in der Kernverwaltung beschäftigt sind, arbeiten auf dem Bauhof von Leisnig: Die 19 Beschäftigten dort müssen sich um eine Fläche von 80 Quadratkilometern kümmern. Das ist kaum zu bewältigen, weil es auch Ausfälle durch längere Krankheit und Urlaub gibt. Trotzdem will die Verwaltung weiter überlegen, wie der Bauhof noch effizienter arbeiten kann, welche Aufgaben vielleicht besser vergeben werden können. Ein gutes Beispiel dafür ist der Winterdienst. Den „schieben“ die Stadtbediensteten überwiegend in der Stadt selbst. Auf dem Land kommen externe Dienstleister zum Einsatz. Das ist mit dem vorhandenen Personal und der Technik, wenn sie denn erneuert ist, zu bewältigen. Möglicherweise bieten sich solche Auslagerungen von Aufgaben noch auf anderen Gebieten an.
Auch bei freiwilligen Aufgaben geht’s um den Einsatz von Personal
Ebenso Bestandteil des Personalentwicklungskonzeptes ist der Bereich freiwilliger Leistungen. Denn auch da wird Personal gebunden. So hat die Kommune beispielsweise schon einen Teil der Kitas in freie Trägerschaft überführt. Eine Kostenersparnis beim Abrechnen des Kita-Betriebes war damals eine Begründung für die Änderung.