Merken

Leinen los auf der Hundewiese

An der Schillerstraße dürfen die Vierbeiner frei laufen und ihr Geschäft verrichten. Obwohl das Projekt Erfolg hat, ist keine weitere Hundewiese geplant.

Teilen
Folgen
© André Braun

Von Natasha G. Allner

Döbeln. Robby Schurig und Boxer-Mischling Buck spazieren regelmäßig zur Hundewiese: „Das ist eine tolle Sache. Hier kann mein Welpe Kontakte knüpfen und sich frei bewegen.“ Dem stimmt Rocco, mit Hündin Leni im Schlepptau, zu: „Es ist etwas anderes, ob sich Hunde angeleint begegnen oder frei spielen können. Als Hundebesitzer spricht man miteinander, tauscht sich aus. Ich find’s gut.“

Sorgen machen sich die Hundehalter immer mal wieder über mit Angelhaken oder anderen scharfen Objekten präparierte Fressköder, die im Stadtgebiet den Umlauf gemacht haben sollen – davor warnten zumindest die Gerüchteküche und soziale Netzwerke. Am frühen Nachmittag und an den Wochenenden ist auf der Hundewiese an der Schillerstraße meist ordentlich was los. Die zahlreichen Vierbeiner der Döbelner Hundefreunde dürfen hier unangeleint ihrem Spieltrieb frönen und soziale Kontakte knüpfen. Ins Gespräch kommt dabei auch so mancher Hundehalter mit dem anderen – auf einer der aufgestellten Bänke lässt es sich gemütlich sitzen und schwatzen.

Positiver Nebeneffekt: Auf dem Areal verrichten die Tiere auch ihre Notdurft. Das sorgt dafür, dass sich weniger Tretminen auf den Gehwegen in diesem Stadtgebiet finden lassen. Als das Projekt 2011 aus der Taufe gehoben wurde, ging es genau darum: Die Sauberkeit der Gehwege zu erhöhen und die Aggressivität der Hunde zu senken – denn um die Schillerstraße herum gab es keine weiteren öffentlichen Grünflächen, auf denen Halter mit ihren unangeleinten Hunden Gassi gehen könnten.

Bevor auf der Fläche der Hundefreilauf entstand, war dort eine Gartengruppe zu finden, die aber das Hochwasser 2002 nicht überstanden hatte. Fundamentreste und Wasserentnahmestellen wurden entfernt und der Boden eingeebnet, zum Teil eingesät, sodass das Gelände seitdem mit Mähtechnik zu befahren ist. Ein Zaun verhindert das Ausbüxen der Vierbeiner. Hundetütenspender und Abfallbehälter helfen, Ordnung und Sauberkeit auf dem Platz einzuhalten. Die Gesamtkosten für das Projekt betrugen rund 41800 Euro, der geförderte Anteil lag bei etwas weniger als 31400 Euro. Das Fazit der Stadt Döbeln fällt rundum positiv aus. Die Umsetzung des Vorhabens wird als gelungen angesehen. Stadtsprecher Thomas Mettcher lässt auf Anfrage des DA wissen: „Seit dem Anlegen der Hundewiese 2011 wird sie sehr gut angenommen und frequentiert, es hat durchweg positive Reaktionen gegeben.“

Die 3 200 Quadratmeter große Fläche werde aber auch von Hundehaltern aus den umliegenden Stadtvierteln genutzt. „Es kommen außerdem Hundefreunde aus etwas weiter entfernten Bereichen der Stadt extra mit dem Auto, um ihre Hunde richtig laufenzulassen“, so Mettcher weiter. Die Stadt sorgt im Areal im überschaubaren Rahmen für Ordnung: Die Wiese wird gelegentlich gemäht, bei Bedarf Müll entfernt. Die Hinterlassenschaften der Hunde sind allerdings vom Besitzer zu beseitigen. Aktuell sind im Stadtgebiet, die ehemalige Gemeinde Mochau nicht mitgezählt, 840 Hunde angemeldet.