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Lebenslust und Melancholie

Claus Weidensdorfer stellt seine Werke in Liegau aus. Musiker spielen eine besondere Rolle.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Liegau. Mit der Ausstellung von Claus Weidensdorfer hat sich der Liegauer Galerist Eberhard Klinger am Sonnabend einen Lebenstraum erfüllt. „Seit vielen Jahrzehnten stand dieser Künstler weit oben auf meiner Agenda. Doch immer, wenn ich ganz nahe dran war, kamen große Ereignisse dazwischen“, sagte er in seiner Begrüßungsrede.

Umso größer ist die Freude jetzt. Dem Publikum seiner Galerie scheint es ebenso zu gehen. Trotz Schneetreibens sind die Kunstfreunde aus allen Himmelsrichtungen angereist. Der Ausstellungssaal ist brechend voll. Es wird betrachtet und lebhaft diskutiert. Die Violinenmusik zu dieser eindrucksvollen Vernissage kommt von Johanna Mittag von der Dresdner Staatskapelle und ihrer Tochter Henriette, die als freischaffende Musikerin mit bedeutsamen sächsischen Orchestern unterwegs ist. In ihrer Laudatio blickt die Dresdner Journalistin Dr. Ingrid Koch auf Leben und Kunst des 1931 in Coswig geborenen Malers. Bis zum 5. Mai werden 32 Arbeiten – Gouachen, Zeichnungen aus Kohle und Wasserfarben, Ätzradierungen, Kaltnadel Lithografien – zu sehen sein. Wer diese Bilder betrachtet, entdeckt einzigartige Perspektiven des in Radebeul lebenden 86-jährigen Malers und Grafikers. Zur Klaviatur seiner Bildsprache gehören auch Ironie und manch spöttelnde Überzeichnungen. Claus Weidensdorfer spielt mit Nähe und Distanz, Lebenslust und Melancholie. Und manche Surrealität in seiner Kunst entspringt der Beobachtung der Wirklichkeit. Ein gut dosierter Hang zum Grotesken würzt seine malerische Satire.

Musikalität und Beziehungen zu Musikern sind hier ebenfalls zu erleben. Der berühmte Jazz-Gitarrist Joe Sachse kommt in dieser Ausstellung zu ganz besonderen Ehren. Bereits im Jahre 1987 hat Claus Weidensdorfer diese Arbeit geschaffen. Sie ist die einzige unverkäufliche Malerei in dieser Ausstellung. Sängerin, Gitarrenbande, Zauber des Gesangs, all diese Bilder untermalen ein Faible für Musik. „Mit dieser Ausstellung hat Eberhard Klinger wieder einen besonderen Besuchermagneten in unsere Region gebracht“, lobt Peter Lode aus Dresden. Wer jetzt über seinen Osterspaziergang nachdenkt, sollte wissen, dass die Galerie Klinger auch am Ostersonnabend geöffnet hat. Die Öffnungszeiten der Galerie sind Mittwoch bis Freitag von 14 bis 18 Uhr und sonnabends von 10 bis 14 Uhr.