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Lebensgefährlicher Geocaching-Punkt von Brücke entfernt

Geocaching, die Schnitzeljagd des Internetzeitalters, ist ein beliebter Zeitvertreib. Manche allerdings gehen in ihrer Suche nach Anerkennung eindeutig zu weit. Ein aktuelles Beispiel aus Sachsen:

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© Egbert Kamprath

Pirna. Ungewöhnlicher Einsatz für das sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr am Dienstagvormittag südlich von Pirna: Die Behörde ließ einen Geocaching-Punkt entfernen, der unter einer rund 35 Meter hohen Straßenbrücke klebte.

Die Stahltrog-Brücke ist Teil des Autobahnzubringers von Cotta zur A 17 und überspannt das Bahretal. Die Geocaching-Kapsel war mit einem Magneten unter der Brücke befestigt und nur erreichbar, indem man sich von oben abseilt. Laut dem Logbuch in einer kleinen Plasteschachtel hatten diese lebensmüde Aktion schon etwa 15 Geocacher, meist im Schutz der Dunkelheit, gewagt.

Um die Kapsel zu entfernen, musste eigens der Pirnaer Ronald Reichelt von der Firma Industrieklettern Sachsen angefordert werden. Er seilte sich ab, um die angebrachte Plastikschachtel zu entfernen und damit künftige gefährliche Klettertouren zu unterbinden.

Irrsinn am Autobahnzubringer

Dienstagvormittag südlich von Pirna: Vorbereitungen für einen ungewöhnlichen Einsatz im Auftrag des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr.
Dienstagvormittag südlich von Pirna: Vorbereitungen für einen ungewöhnlichen Einsatz im Auftrag des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr.
Die Behörde musste einen Geocaching-Punkt entfernen lassen, ...
Die Behörde musste einen Geocaching-Punkt entfernen lassen, ...
.... der unter einer rund 35 Meter hohen Straßenbrücke befestigt war.
.... der unter einer rund 35 Meter hohen Straßenbrücke befestigt war.
Die Stahltrog-Brücke ist Teil des Autobahnzubringers von Cotta zur A17 und überspannt das Bahretal.
Die Stahltrog-Brücke ist Teil des Autobahnzubringers von Cotta zur A17 und überspannt das Bahretal.
Die Geocaching-Kapsel war mit einem Magneten unter der Brücke befestigt ...
Die Geocaching-Kapsel war mit einem Magneten unter der Brücke befestigt ...
... und nur erreichbar, indem man sich von oben abseilt - so wie der Profi-Industriekletterer hier im Bild.
... und nur erreichbar, indem man sich von oben abseilt - so wie der Profi-Industriekletterer hier im Bild.
Geschafft: Industriekletterer Roland Reichel hat das Corpus delicti auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Geschafft: Industriekletterer Roland Reichel hat das Corpus delicti auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Geocaching ist eine Art moderner Schnitzeljagd. Die „Cacher“ verstecken "Schatzkästlein" an meist markanten Orten. Andere Cacher spüren die Stellen auf und verewigen sich entsprechend.
Geocaching ist eine Art moderner Schnitzeljagd. Die „Cacher“ verstecken "Schatzkästlein" an meist markanten Orten. Andere Cacher spüren die Stellen auf und verewigen sich entsprechend.

Geocaching ist eine Art moderner Schnitzeljagd. Die „Cacher“ verstecken irgendwo in der Landschaft kleine Schatzkästlein, die andere dann mithilfe von GPS-Koordinaten versuchen zu finden. Das Erreichen spektakulärer Verstecke wie jenem unter der Bahretal-Brücke bringt besondere Anerkennung in der Geocacher-Szene.

Übrigens: Wer auch nach dem Verlust dieses spektakulären Anlaufpunktes in und um Pirna weiter geocachen möchte, findet dazu im Netz vom heimischen Tourismusverband ausgewiesene Routen. (SZ/ce/ek)