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Laura Pollan ist tot

Die Gründerin der Dissidentengruppe „Frauen in Weiß" ist in Kuba gestorben.

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Havanna. Die Gründerin der kubanischen Dissidentengruppe „Frauen in Weiß" ist tot. Laura Pollan sei am Freitag im Alter von 63 Jahren gestorben, erklärte der Chef der kubanischen Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung, Elizardo Sanchez. Demnach telefonierte er mit Familienangehörigen Pollans, die ihr Ableben bestätigten. „Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand hatte sie einen Herzanfall, von dem sie sich nicht mehr erholte", erklärte Sanchez. Am vergangenen Freitag war Pollan mit akuten Atemproblemen in ein Krankenhaus eingeliefert und seitdem auf der Intensivstation behandelt worden.

Die Gruppe „Frauen in Weiß" hatte mit ihren Sonntagsmärschen im Jahr 2003 begonnen, nachdem die Regierung 75 Dissidenten hatte festnehmen lassen. Die meisten Demonstranten waren Ehefrauen oder Angehörige der Inhaftierten. Der letzte von ihnen kam Anfang des Jahres frei.

Doch auch als das ursprüngliche Ziel erreicht schien, protestierten die „Frauen in Weiß" weiter gegen die kubanische Regierung. Diese hatte die Damen als Verräter in Diensten der USA kritisiert.

„Sie war eine Lehrerin und eine Hausfrau, aber dann wurde sie eine Vorkämpferin der Menschenrechte", erklärte Sanchez. „Sie hat eine bedeutende Rolle gespielt, die ohne Zweifel weit über die errungene Freilassung ihres Ehemanns hinausgeht." (dapd)