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Laserlicht am Bärwalder See

Beim Festival Transnaturale am Bärwalder See dürfen Licht und Klang nicht fehlen. Höhepunkte organisieren auch Vereine, wie die Insel Classic.

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© André Schulze

Von Carla Mattern

Lasershow, Höhenfeuerwerk, Festzelt: Boxbergs Erwartungen an den Veranstalter der Transnaturale sind klar definiert. Diese drei Bestandteile für das Festival vom 21. bis 23. August sind deshalb auch Inhalt einer Beschlussvorlage, über die am Donnerstag die Frauen und Männer des Gemeinderates abstimmen werden. Dabei geht es um den Zuschuss der Gemeinde Boxberg an den Veranstalter der Transnaturale, die Dresdner Firma Foundation-Entertainment. Wie hoch diese Summe ist, das sagt Roman Krautz, der Seebeauftragte und Mitorganisator der Transnaturale aus dem Boxberger Rathaus vorher nicht. Nur so viel sagte er gestern während einer Pressekonferenz zur Transnaturale in Boxberg: „Der Zuschuss ist wesentlich weniger als sonst“.

Toni Heide und sein Partner von Foundation-Entertainment haben verstanden. Beim Höhenfeuerwerk werden Raketen und Musik so zusammengebracht, dass die Zuschauer eine Inszenierung erleben. Es werde eindrucksvoll, kündigt der Eventmanager an. Das Festzelt als Schlechtwettervariante wird aufgestellt. Und natürlich gibt es eine Lasershow. Doch in diesem Jahr wird die nicht das gesamte Festgelände und den Bärwalder See illuminieren. Lasershow und Musik werden Besuchern im Theater im Ohr präsentiert. „Wir bauen das zentrale Element der Transnaturale um. Es soll wie eine Theateraufführung wirken, sehr zentral und sehr intensiv“, sagt Toni Heide. Wer bisher die Lasershow von der Promenade am Bärwalder See aus verfolgt hat, der muss sich umstellen. Das Kraftwerk soll zwar wieder angestrahlt werden, aber die Lasershow gibt es erstmals im Theater im Ohr. An dem Festsonnabend ab 21.30 Uhr beginnen jede halbe Stunde Vorführungen. Die dauern etwa 20 Minuten, dann sind fünf Minuten Pause, in denen die Zuschauer wechseln. Im Landschaftskunstwerk Ohr als Veranstaltungsort werde die Lasershow noch intensiver zu erleben sein. Die Akustik sei sehr gut, begründet Toni Heide die Entscheidung.

Ein weiterer Grund ist aber auch, dass bei früheren Transnaturale-Festivals alleine für die Lasershow so viel Geld ausgegeben wurde, wie in diesem Jahr die Firma Foundation-Entertainment für das gesamte Fest veranschlagt. Vor einigen Jahren hatte die Gemeinde Boxberg noch ein Budget von 300 000 Euro. Doch diese Zeiten sind vorbei. „Tendenziell soll sich die Veranstaltung selber tragen“, sagt Roman Krautz. Komplett ausklinken wird sich die Gemeinde dennoch nicht. Mitarbeiter vom Bauhof, der Touristinformation, der Seebeauftragte bereiten das Fest mit vor, sind während der drei Tage im Einsatz – und stellen diese Arbeitszeit natürlich nicht beim Veranstalter in Rechnung. Selbst die Werbung übernehmen andere, stellt Roman Krautz fest. Als Teil der MDR-Sommermärchen-Tour war Boxberg im vergangenen Jahr, als das zehnte Festival gefeiert wurde, in ganz Mitteldeutschland mit der Transnaturale im Gespräch. In diesem Jahr gibt es Flyer, die dank Sponsoren gedruckt werden konnten. Auch für die Insel Classic Oldtimerwelt wird per Faltblatt geworben.

So wie es klare Regeln für den finanziellen Zuschuss der Gemeinde gibt, so klar steht auch die Aussage, dass die Transnaturale als Fest eine Größe im Veranstaltungskalender bleiben wird. Von einem Festival mit einem hohen künstlerischen Anspruch gehe man aber in Richtung eines generationsübergreifenden Festes. Die Transnaturale als Boxberger Volksfest? Warum nicht.

Es sei eigentlich immer problematisch gewesen, den Einwohnern die Hochkultur nahe zu bringen, sagt Roman Krautz. Es gab Differenzen darüber, die Organisatoren von der Gemeinde wurden angefeindet, manche Kunstwerke seien nicht zu verstehen. Es kam der Vorwurf, Boxberg würde Steuermittel dafür rausschmeißen. Jetzt wird dagegen gesetzt auf sehr viele Mitveranstalter aus der Gemeinde, auf Vereine und touristische Anbieter. Beispielsweise in Uhyst gibt es sehr viel zu erleben. Insel Classic heißt ein Oldtimer-Treffen im Volkspark. Bisher seien schon mehr als 80 Fahrzeuge angemeldet, mit 150 wird gerechnet, sagt der Uhyster Robert Noack. Gemeinsam mit dem Heimatverein Uhyst wird seit Februar das Event vorbereitet. Auch die Türen des Uhyster Schlosses werden für Führungen geöffnet und im ehemaligen Gemeindeamt die Ausstellung über den Forstmann und Schriftsteller Gottfried Unterdörfer zu sehen sein.

Das Beispiel Uhyst zeigt, wie intensiv sich Einwohner einbringen, um die Transnaturale vielfältig zu machen.