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Langes Warten auf OP-Termin?

Beim SZ-Gesundheitsforum zum Thema künstliches Hüftgelenk in Bischofswerda hatten die Teilnehmer viele Fragen an Oberarzt Dr. Hofmann.

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© Steffen Unger

Von Ingolf Reinsch

Bischofswerda. Wer sich in diesen Tagen im Krankenhaus Bischofswerda zur Hüft-Operation anmeldet, könnte in etwa drei Wochen auf dem OP-Tisch liegen. Die Warteeiten zum Implantieren eines künstlichen Hüftgelenkes schwanken erfahrungsgemäß zwischen ein bis zwei Wochen im Sommer und vier bis fünf Wochen in den Herbst- und Wintermonaten, sagte Dr. Robert Hofmann, Oberarzt in der Chirurgischen Klinik des Krankenhauses, beim SZ-Gesundheitsforum am Mittwochabend. Die Frage nach den Wartezeiten war eine von vielen, die die fast 40 Besucher hatten. Es gab sehr spezifische medizinische Fragen – und Fragen, die eher allgemeiner Art waren. „Ich bin über 80. Bekomme ich da auch noch eine künstliche Hüfte?“, wollte eine Dame wissen. Dazu Dr. Robert Hofmann: „Nach oben hin gibt es keine Altersgrenze. Es gibt Patienten über 90, denen ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt wird.“

Andererseits wächst auch die Zahl jüngerer Menschen, die eine Hüft-Endoprothese brauchen. In seinem Vortrag gab der Oberarzt einen Überblick über die Varianten künstlicher Hüftgelenke, erläuterte deren Vor- und Nachteile und zeigte dazu zahlreiche Röntgenbilder. Wer es wollte, konnte sich nach der Veranstaltung auch einzelne Modelle der „künstlichen Hüfte“ anschauen, sie auch mal in die Hand nehmen. „Es geht doch auch darum, den Menschen die Angst zu nehmen“, kommentierte es Dr. Robert Hofmann.

Entlastung durch Schwimmen und Radfahren

Viele, die am Mittwochabend ins Krankenhaus kamen, haben Probleme mit der Hüfte. Wie lässt sich eine Operation hinausschieben?, wollte ein Teilnehmer wissen. Hierzu nannte Dr. Hofmann unter anderem schmerzlindernde Mittel, die Physiotherapie und Bewegungsbäder. Auch Schwimmen und Radfahren können Entlastung bringen. Ob und wann er sich operieren lässt, müsse letztendlich jeder Patient selbst entscheiden. Der Arzt könne nur eine Empfehlung geben.

Die Chirurgen im Bischofswerdaer Krankenhaus implantieren jedes Jahr zwischen 130 und 160 künstliche Hüftgelenke. Deutschlandweit gibt es jährlich 160 000 solcher Operationen. Laut Weltgesundheitsorganisation ist die Hüft-OP die erfolgreichste Operation überhaupt, sagte der Referent. Die Zahl der Wiederholungsoperationen liege innerhalb von zehn Jahren unter fünf Prozent, innerhalb von 20 Jahren unter 15 Prozent. Und es gebe Patienten, so Dr. Robert Hofmann, die leben schon 30 Jahre mit einem künstlichen Gelenk.

Nächstes SZ-Gesundheitsforum im Krankenhaus Bischofswerda: 21. Juni, 17 Uhr, zum Thema Darmkrebs und Darmkrebsvorsorge