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Langebrücker Viadukt beschmiert

Die Sandsteinwände wurden mit schwarzer und blauer Farbe besprüht. Wer beseitigt jetzt den Schaden?

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© Thorsten Eckert

Von Thomas Drendel

Langebrück. Die Anwohner sind verärgert. Die erst vor zwei Jahren fertiggestellte Bahnbrücke an der Weißiger Straße in Langebrück ist mit großen Graffiti beschmiert worden. Auf dem hellen Sandstein sind die schwarzen und blauen Kritzeleien besonders deutlich zu sehen. Unter anderem haben die Täter große Buchstaben aufgemalt. Hans-Jürgen Korb wohnt unmittelbar neben der Brücke. „Das ist eine Schweinerei. Die Leute, die das gemacht haben, müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Das ist Beschädigung fremden Eigentums“, sagt er. Die Verursacher müssten für die Beseitigung der Schäden auch aufkommen. Er vermutet, dass sich die Farbe von dem porösen Sandstein nur schwer wieder entfernen lassen wird. Dabei hat Hans-Jürgen Korb nicht grundsätzlich etwas gegen Graffiti. „Wenn auf dafür freigegebenen Wänden gesprüht wird, finde ich das in Ordnung. Beste Beispiele sind Trafohäuschen, auf denen Tiere oder eine Straßenszene dargestellt ist. So etwas verschönert das Straßenbild. Diese Schmierereien an der Brücke sind aber das ganze Gegenteil.“

Anwohner haben beobachtet, dass die Graffiti über einen längeren Zeitraum entstanden sind. Nach Angaben von Ortschaftsrat Hans-Werner Gebauer (Die Linke) wurden bereits im Februar 2016 zwei mit Zeichnungen eines Fischkörpers im Innern des Viadukts hinterlassen.

Täter nachts am Werk

Dann sind in der Nacht vom 21. zum 22. Juli 2017 die ersten drei Graffitischmierereien im Innern der Unterführung mit schwarzer Farbe angefertigt worden. Am vergangenen Wochenende haben die Täter ihr Werk offenbar vollendet. Jetzt sind Wände im Inneren und auch außen mit Farbe bedeckt. Nach den Beobachtungen des Ortschaftsrates ist der Schaden in den frühen Morgenstunden zwischen drei und vier Uhr angerichtet worden. Ähnliche Verunstaltungen soll es in der Umgebung gegeben haben, vor allem in Buswartehäuschen, so in Liegau-Augustusbad, in Schönborn und Wachau.

Jetzt fragen sich Hans-Jürgen Korb und die anderen Anwohner, wer den Schaden beseitigt. Laut Lutz Biastoch, Leiter der Verwaltungsstelle Weixdorf/Langebrück, gehört die Brücke der Bahn. „Sie müsste die Schmierereien auch beseitigen und die Kosten dafür von den Verursachern, also den Tätern zurückholen, was natürlich schwierig sein dürfte.“ In einem Schreiben will er das Transportunternehmen jetzt dazu auffordern. Oftmals habe sich aber gezeigt, dass in solchen Fällen die Reaktionen verhalten sind. „Dann werden wohl wir als Verwaltungsstelle tätig.“ Für rund 2,5 Millionen Euro hatte die Deutsche Bahn das imposante Bauwerk erst abgerissen und dann neu errichtet. Die Brücke steht unter Denkmalschutz, weshalb sie auch so aufwendig instand gesetzt wurde. So entspricht die Verkleidung nicht den Standards. Normalerweise werden bei einem Neubau nur die Betonwände hochgezogen und dann blank gelassen. In Langebrück wurden Sandsteinverblendungen davor gesetzt.

Es ist nicht das erste Mal, dass es in Langebrück Probleme mit Graffiti gibt. So stand der Haltepunkt Langebrück immer wieder in der Diskussion. Hier sind Wände mit Graffiti besprüht. Ein wenig hatte sich der Anblick gebessert, als die fast vollständig mit Schmierereien bedeckte alte Wartehalle abgerissen wurde. Jetzt steht noch das Bahnhofsgebäude auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig. Auch hier sind noch zahlreiche Graffiti zu sehen.