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Landwirtschaftlicher Dauerversuch aus DDR-Zeiten geht weiter

Ein Agrar-Versuch aus der DDR soll auch über das Jahr 2015 weiter gedeihen. Wie das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtwirtschaft und Geologie am Freitag mitteilte, ist Sachsen bei dem inzwischen 50 Jahre alten Projekt mit zwei Versuchsanlagen in Spröda bei Delitzsch und Methau nahe Rochlitz beteiligt.

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Spröda/Bad Salzungen. Ein Agrar-Versuch aus der DDR soll auch über das Jahr 2015 weiter gedeihen. Wie das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtwirtschaft und Geologie am Freitag mitteilte, ist Sachsen bei dem inzwischen 50 Jahre alten Projekt mit zwei Versuchsanlagen in Spröda bei Delitzsch und Methau nahe Rochlitz beteiligt. Eine weitere befindet sich im thüringischen Bad Salzungen. Bei dem Dauerversuch mit dem Kürzel L 28 geht es um die Auswirkungen mineralisch-organischer Düngung auf Erträge einer Fruchtfolge, Nährstoffbilanz und weitere Parameter.

Böden reagieren sehr langsam auf Veränderungen, hieß es. Bevor sich infolge veränderter Nutzung ein neues Gleichgewicht eingestellt habe, vergingen oft Jahrzehnte. „Vor diesem Hintergrund ist der über ein halbes Jahrhundert betriebene Dauerversuch L 28 ein Glücksfall für die Agrar- und Umweltwissenschaften sowie für das Feldversuchswesen in Mitteldeutschland“, erklärte Amtschef Norbert Eichkorn.

Eine Dauerversuchsanlage muss mindestens 20 Jahre unverändert in Betrieb sein, um langfristige Abläufe erfassen und Daten statistisch absichern zu können, teilte das Amt mit. Nur so ließen sich komplexe Zusammenhänge zwischen Standort, Bodenart, Klima und Bewirtschaftung ableiten oder Rückschlüsse auf Bodenfruchtbarkeit, Bodenuntergrund und Atmosphäre ziehen. Der wissenschaftliche und unwiederbringliche Wert solcher Versuche steige mit jedem Jahr weiter. (dpa)