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Landskron findet zufällig neuen Chef

Bier-Manager Uwe Köhler zieht der Liebe wegen nach Rothenburg. Davon profitiert die Brauerei.

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© Landskron

Von Sebastian Beutler

Überraschend schnell hat die Görlitzer Landskron-Brauerei wieder einen kaufmännischen Geschäftsführer. Dabei half der Zufall. Der 48-jährige Uwe Köhler wollte ohnehin ins Görlitzer Umland ziehen. Genauer nach Rothenburg. Dort lebt seine Lebensgefährtin. Köhler war zuletzt dafür zuständig, dass Biere der Krombacher-Gruppe in den Restaurants von Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern angeboten werden. Da traf es sich, dass Landskron einen Nachfolger für den überraschend Anfang des Jahres gestorbenen Manfred ten Bosch suchte. Beide Seiten kamen ins Geschäft.

Diesen Montag nun konnte die Lands-kron Brauerei den Neuzugang vermelden. Ab kommenden Monat wird Köhler für den Vertrieb, das Marketing und die Verwaltung des Görlitzer Traditionshauses zuständig sein und zusammen mit Braumeister Matthias Grall die Geschäfte bei Landskron führen.

Die Lohbeck-Stiftung als Eigentümer der Görlitzer Brauerei ist verständlicherweise froh, so schnell die Lücke geschlossen zu haben. „So kann das Unternehmen nach dem furchtbaren, plötzlichen Verlust unseres vorherigen Geschäftsführers Kontinuität wiedererlangen und die Entwicklung und Umsetzung der neuen Vertriebs- und Marketingstrategie konsequent fortgeführt werden“, erklärt Markus Schoebel, Generalbevollmächtigter der Lohbecks.

Stemmt sich gegen den Trend

Wie schon mit ten Bosch hat Landskron mit Köhler einen Vertriebsprofi an Land gezogen, der langjährige Erfahrung bei nationalen und internationalen Biermarken mitbringt. Er wurde in Plauen geboren und absolvierte eine Ausbildung zum Restaurantfachmann im Interhotel Berlin sowie ein Studium zum Marketing- und Vertriebs-Ökonom in Berlin. 1998 stieg er bei einem Biervertrieb ein, ehe er ab 2001 als Verkaufsmanager für Berlin und Brandenburg zu Heineken wechselte. Seit 2008 arbeitete Köhler für Krombacher.

Der neue Geschäftsführer soll nun die begonnene Neuausrichtung der Marke Landskron fortführen. Unter seinem Vorgänger war der Absatz gegen den bundesweiten Trend im vergangenen Jahr um vier Prozent gestiegen, der Umsatz gar um sechs Prozent. Zugleich will Landskron aber seine Bemühungen auf touristischem und kulturellem Gebiet verstärken. Seit Jahren betreibt das Unternehmen in Görlitz die Kulturbrauerei und bietet Führungen durch die Braukeller an. Nun soll es auf dem Weg zu einer Erlebnisbrauerei weitere Neuerungen geben. Welche das sind, will Köhler aber erst demnächst mitteilen.