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Landärztin mit Leidenschaft

Bislang war die Arztpraxis auf der Rudolf-Peschke-Straße in Stolpen nur ab und zu besetzt. Eine 36-Jährige ändert das ab sofort.

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© Norbert Millauer

Von Anja Weber

Stolpen. Es gibt sie noch, die jungen Ärzte, die tatsächlich auf Großstadtleben verzichten und sich bewusst etwas Ländliches suchen. Anna Berg-Holldack ist eine von ihnen. Sie ist seit wenigen Tagen die neue Allgemeinmedizinerin in Stolpen in der Praxis auf der Rudolf-Peschke-Straße. Diese hält das Medizinische Versorgungszentrum Pirna vor. Seit Juli letzten Jahres gab es dort nur eingeschränkte Öffnungszeiten. „Wir haben lange gesucht, um jemanden zu finden, der die Praxis komplett übernimmt. Das war gar nicht so einfach“, sagt Kristin Wollbrandt vom Medizinischen Versorgungszentrum. Deshalb ist Allgemeinmedizinerin Anna Berg-Holldack ein richtiger Glücksfall. In Stolpen gibt es zwar noch zwei weitere private Arztpraxen. In Erwartung weiter steigender Einwohnerzahlen, auch durch das neue Wohngebiet, kann damit die medizinische Versorgung aber gut abgesichert werden. Mit der neuen Ärztin werden jetzt auch wieder durchgängige Öffnungszeiten angeboten. Auch Hausbesucher sind bei medizinischer Notwendigkeit wieder möglich.

Ganz neu für Anna Berg-Holldack ist die Stadt und auch die Region nicht. Die 36-Jährige war eine Zeit lang an der Uniklinik in Dresden, außerdem in Radebeul und in Lohmen. „Ich wollte schon immer Landärztin werden und habe eben auch nach einer passenden Praxis gesucht. In die Stadt Stolpen hatte ich mich sowieso verguckt. Da auch noch die Stelle frei war, ist alles perfekt“, sagt die Ärztin. Sie könne sich nichts Schöneres vorstellen, als ganz nah dran am Patienten zu sein und eben auch ein wenig hinter die Kulissen zu schauen.

Ein Hausarzt kennt meist die ganze Familie von klein auf. Er darf in alle Lebensbereiche hineinblicken und so entsteht dann eben eine ganz besondere Verbindung. Das wissen Ines Göpfert und Susanne Gerstner, die schon lange mit zum Team der Praxis gehören. „Ich bin praktisch mit einigen unserer Patienten älter geworden“, sagt Ines Göpfert. Es sei nicht alles so anonym wie in einer Praxis in der Großstadt. Und eben das ist es auch, was Anna Berg-Holldack aufs Land zieht. Sie selbst ist in Wernigerode, einer Kleinstadt im Harz groß geworden, hat dort im Harz-Klinikum gearbeitet, bevor sie das Medizinstudium begann. Und jetzt eben: Stolpen.