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Land unter auf dem Amselsee

Bei einem Wettbewerb wurde gerudert und getreten. Dabei kam das Wasser nicht nur von unten.

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© Marko Förster

Von Katharina Klemm

Kurort Rathen. Auch wenn sich das Wetter am Sonnabend mehr als unsportlich verhielt, die Teilnehmer am traditionellen Wettrudern um den „Großen Amselsee-Pokal“ ließen sich davon nicht entmutigen.

Bei den Frauen gewann das Duo Maika und Mandy Muschialik vor Corina Baumert und Astrid Wartenberg.
Bei den Frauen gewann das Duo Maika und Mandy Muschialik vor Corina Baumert und Astrid Wartenberg. © Marko Förster
Erstmals wurde auch ein lustiger Mini-Triathlon ausgetragen.
Erstmals wurde auch ein lustiger Mini-Triathlon ausgetragen. © Marko Förster

Während der Vorrunden der Männer-Einzel im Ruderboot fing es an, wie aus Eimern zu schütten. Gerade als Marco Galle und Thomas Wegner ihr Rennen antraten, kam der Regenguss. Die Zuschauer und anderen Teilnehmer retteten sich unter die großen Sonnenschirme und Bäume. Die beiden Ruderer kämpften bei strömendem Regen um jeden Zentimeter auf dem Wasser. Schon nach kurzer Zeit waren beide komplett durchgeweicht. Kommentatorin Christiane Meck hatte alle Achtung vor diesen zwei Teilnehmern. „Das sind die wahren Helden auf dem Amselsee“, rief sie begeistert ins Mikorofon. Die Ruderer offenbar hatten andere Sorgen als den Regen. Marco Gall sagte, er habe das gar nicht so bemerkt. „Man konzentriert sich nur aufs Rennen und verdrängt den Rest.“

Danach wurde die Veranstaltung für etwa 20 Minuten unterbrochen. Der Regen war zu stark. „Solch einen gussartigen Regen hatten wir noch nicht“, da ist sich der langjährige Kommentator Axel Langmann sicher. „Das war schon sehr heftig.“

Dann ließ der Regen doch wieder nach. Die Sonne zeigte sich, über dem Wald stiegen Dunstschwaden auf. Zeit also für die nächste Disziplin: das Tretbootfahren das Frauen-Zweierteam. Kurz nachdem die Teams ausgelost wurden, kam es auch schon wieder nass von oben. Mit Schirmen bewehrt, begaben sich die vier Teams des ersten Vorlaufs dennoch aufs Wasser. Moderator Axel Langmann fand den Anblick fast ein wenig idyllisch, wie er sagte. Er fragte jedoch, wie dienlich oder nützlich so ein Schirm beim Rennen sein werde. Als die Teams sich am Start aufstellten, nieselte es nur noch. Die Schirme wurden weggepackt und die Damen strampelten, was das Zeug hielt, Richtung Ziellinie.

Die Schnellsten der ersten Vorrunde waren Mutter Simone und Tochter Isabella Stuckart. Sie hatten sich eine ganz besondere Taktik zurechtgelegt. „Wir haben das Lied ’Yellow Submarine’ von den Beatles gesungen und danach getreten“, erklärt Isabella Stuckart. Das habe etwa 100 bis 120 Schläge pro Minute. „Damit tritt man nicht zu schnell und der Antrieb überschlägt sich nicht.“ Im Finale allerdings war das zweite Mutter-Tochter-Team mit Mandy und Maika Muschialik schneller.

Beim Rudern konnte in diesem Jahr erneut Roland Stuckart den Sieg holen. Zum fünften Mal gewann er den Wanderpokal. „Ich bin wirklich sehr zufrieden, dass es so gut lief“, sagt er. Aber es war sehr knapp. Axel Langmann zufolge war es das spannendste Finale, das es je beim Wettrudern auf dem Amselsee gab. Vorjahressieger Silvio Neidhardt wurde Zweiter.