SZ +
Merken

Lagune lockt mit Steg und Insel

Der Berzdorfer See ist für Wassersport und Badespaß freigegeben. Das wird jetzt genutzt.

Teilen
Folgen
NEU!

Von Anja Beutler

Ein bisschen futuristisch hat die Szenerie schon ausgesehen: Mit wasserfesten Anzügen machen sich die Männer an der Steganlage zu schaffen, schrauben die letzten Bretter und Balken an der neuen Anlage fest. Gerade rechtzeitig: Seit 18. April hat der Landkreis den Berzdorfer See für Wassersportler und Badegäste freigegeben. Die sogenannte wasserrechtliche Genehmigung erstreckt sich auf rund 500 Hektar Wasserfläche, die nun freigegeben worden ist, bestätigte Kreis-Sprecherin Marina Michel auf Nachfrage.

Damit beginnt auch die Strandsaison an der Blauen Lagune – sobald es wärmer wird. Gerüstet sind die Gemeinde als Besitzer des Strandes und ihre Investoren von der Stöcker Hotel GmbH jedenfalls. Die Bauarbeiten sind abgeschlossen. Und damit soll es in diesem Jahr noch mehr Komfort, Sicherheit und Freizeitspaß geben. Weithin sichtbar ist der 32 Meter lange Steg, der nun an der Lagune ins Wasser ragt. Er erfülle gleich mehrere Funktionen mit einem Schlag, erklärt Planer Stefan Gläsel: Zum einen ist die Steganlage ein Rastpunkt für Schlauchboot- und Tretbootfahrer oder Kanuten. Zum anderen ist sie aber auch eine immense Erleichterung für die Wasserretter: Die Mitglieder der DLRG, die an der Lagune einen eigenen festen Stützpunkt haben, können nun von ihrem Anlegeplatz am Steg aus besser und schneller zum Einsatz abfahren. Bislang mussten sie sich erst 20 Meter durch das flache Wasser kämpfen, bevor sie ins Boot klettern konnten. Bei alledem, so betont Planer Gläsel, sei dieser Steg keineswegs als eine Konkurrenz zum Hafen zu betrachten.

Ein großer Magnet wird auch die Badeinsel sein, die dann vor der Lagune auf den Wellen schwimmt. Eine solche kreisrunde Plattform ist vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt. Aber sie erfordert auch erhöhte Wachsamkeit am Strand. Deshalb ist Bürgermeister Christian Hänel (parteilos) auch sehr froh, dass er die Wasserretter von der DLRG Görlitz erneut verpflichten konnte. Bei schönem Wetter sind sie vom 17. Mai bis zum 10. September in den Ferien täglich vor Ort, in der Schulzeit an den Wochenenden. Damit trage man auch der Erweiterung des Sandstrandes und eben der neuen Attraktion Badeinsel Rechnung, erklärte Hänel jüngst im Gemeinderat.

Auch mit Blick auf Sauberkeit am Strand erhoffen sich Gemeinde und Investoren in diesem Jahr Verbesserungen: Da in der vergangenen Saison trotz Verbotsschildern überall kleine Grillstellen oder Lagerfeuer entstanden waren, sah der Strand nicht immer so aus, wie es sein sollte. „Mit den jetzt angelegten öffentlichen Grillstellen wollen wir dem entgegenwirken“, erklärt Stefan Gläsel. Die Ausrede, dass es keinen geeigneten Platz für ein Feuer gebe, gelte nun nicht mehr. Saubermachen, Müllkörbe entleeren und Parkgebühren kassieren wird die Gemeinde nach wie vor selbst – sie hat dafür auch wieder einen Helfer direkt eingestellt. Finanziert werden sollen die Kosten für Müllentsorgung und auch für die Wasserrettung aus den Parkgebühr-Einnahmen. Die Tagespreise hatte die Gemeinde von zwei auf drei Euro erhöht. „Eine Strandgebühr werden wir aber nicht erheben“, betont Bürgermeister Hänel.

Ein Problem, das vor allem Radlern und Skatern im Vorjahr zu schaffen machte, ist der Sand, der vom Strand auf den asphaltierten Weg überschwappte. „Das ist eine Unfallquelle“, stellt Gläsel klar. Mit Sitzgelegenheiten aus Betonfertigteilen will man das nun abmildern. Diese Trennung ist zudem auch für den Spielplatz gut, wo Kinder, oft ohne zu schauen, auf den Weg gelaufen sind. Für das Sauberkeitsgefühl gibt es an der Lagune ab diesem Jahr Strandduschen mit Frischwasseranschluss, damit sich die Badegäste nach dem Schwimmen oder vor dem Verlassen des Strandes von Sand und Schmutz befreien können.