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Lärmmessungen in der Kritik

Wachauer Gemeinderäte beklagen den Aufwand für eine Neufassung. Erst sollte der Lärm für die Einwohner vermindert werden.

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© Steffen Füssel

Von Thomas Drendel

Wachau hat die Überarbeitung der sogenannten Lärmkartierung in der Gemeinde vorerst zurückgestellt. Laut einer Richtlinie der Europäischen Union sind alle Kommunen verpflichtet, den Lärm an den Hauptverkehrsstraßen zu ermitteln. Wachau hat das zuletzt im vergangenen Jahr getan. „Wir werden aufgefordert, regelmäßig mit großem Aufwand die Lärmbelastung festzustellen. Doch es ändert sich nichts. Der Lärm an einigen Straßen in der Gemeinde nimmt nicht ab“, sagt Stefan Cyriax, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Wachauer Gemeinderat. Man solle vielmehr etwas tun, um die Lärmbelastung einzudämmen. Auch der Leppersdorfer Ortsvorsteher und Gemeinderat der Offenen Bürgerliste (OBL) übte Kritik. „Wir stellen immer wieder fest, dass es zu laut ist, aber es ändert sich nichts.“

Gibt es eine gesetzliche Pflicht?

Nach Angaben von Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU) will Wachau jetzt zunächst prüfen, ob eine gesetzliche Verpflichtung zur erneuten Ermittlung der Lärmwerte besteht. Im vergangenen Jahr war ein Dresdner Ingenieurbüro mit Messungen in den Ortsteilen beauftragt worden. Anschließend wurde ein Aktionsplan erarbeitet. Nach Angaben der Gemeindeverwaltung sind besonders die Ortsteile Seifersdorf, Feldschlößchen und Leppersdorf wegen stark befahrener Straßen betroffen. Die Gemeinde plädierte, auf der Tina-von-Brühl-Straße in Seifersdorf und der Dresdner Straße in Leppersdorf für Tempo 30. Auf beiden rollen jeweils mehrere Tausend Autos durch den Ort. Derzeit ist dort 50 Kilometer pro Stunde erlaubt.

Für den Ortsteil Feldschlößchen, der genauso stark vom Verkehrslärm betroffen ist, sollte es ebenfalls ein Tempolimit geben. Weitere Vorschläge von Wachau betreffen die Autobahn 4 auf Gemeindegebiet und der in der Planung befindliche Neubau der S 177 zwischen Leppersdorf und Radeberg. Für beide Straßen wurde Flüsterasphalt ins Gespräch gebracht. Zudem sollte an der Zufahrt zum Gelände von Sachsenmilch eine Lärmschutzwand errichtet werden. Ein konkreter Zeitplan für die Umsetzung dieser Forderungen liegt bisher nicht vor.