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Lärm am Penny-Markt macht Anwohner wach

Der Discounter bleibt in Niesky und baut an. Bis dahin muss der Investor Lösungen für eine Reihe von Knackpunkten finden.

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© André Schulze

Von Thomas Staudt

Die Filiale des Discounters Penny in der Rothenburger Straße ist zu klein, wenn man sie an heutigen Standards misst. Dennoch will Penny Standort und Kunden halten. Der Eigentümer, eine Berliner Immobiliengesellschaft, plant deshalb eine Vergrößerung. Die Fläche soll um 330 Quadratmeter wachsen, Fleischer und Bäcker bleiben in separaten Räumlichkeiten.

Das Genehmigungsverfahren läuft bereits, die Arbeiten für den Anbau sollen 2018 starten. Doch noch sind nicht alle technischen Probleme gelöst. Die Anwohner finden die Erweiterung grundsätzlich gut, sehen aber ebenfalls Knackpunkte. Welche, schilderten sie am Dienstag bei einer Versammlung in der Jahnhalle.

Lärm: Bis zu fünf Lkw pro Nacht liefern Waren an



Viele Anwohner fühlen sich nachts und frühmorgens durch die Lieferfahrzeuge gestört. In der Spitze pendeln bis zu fünf Lkw pro Nacht über den Parkplatz, berichtete ein Anwohner. Auch Nachbarn, die nicht unmittelbar am Markt wohnen, sind davon betroffen, wenn sich Lkw verfransen, weiterfahren und wenden müssen. Ein echtes Problem, weil die Lärmspitzen schon jetzt hart an der Zulässigkeitsgrenze kratzen, so Roswitha Thalheim von der an den Planungen beteiligten Ingenieurgesellschaft IDU. In der Zeit von 22 bis 6 Uhr früh gilt Nachtruhe. Weitere Ruhezeiten sind von 6 bis 7 und von 20 bis 22 Uhr. Ruhestörung ist aber erst seit den Planungen ein Thema. „Es wäre gut, wenn wir dafür nun eine Lösung finden“, so Barbara Gießel von der städtischen Bauverwaltung.

Treppe: Längere Wege für Menschen mit Behinderung?



Zur besseren Erschließung des Marktes ist eine Treppenanlage von der höher gelegenen Rothenburger Straße aus geplant. Aber was wird mit Gehbehinderten, die mit Rollator oder Rollstuhl unterwegs sind? Ob ein barrierefreier Zugang bereits berücksichtigt ist, sei mit dem aktuellen Kenntnisstand nicht zu beantworten, so Barbara Gießel. Sie will alle Hinweise nach Berlin weiterleiten, wo sie in die weiteren Planungen einfließen können.

Belieferung: Anlieferer haben‘s bei vollem Parkplatz schwer



Wie der Durchgang vom Penny-Markt zu den beiden anderen Geschäften und umgekehrt funktionieren soll, wollten einige Anwohner/Kunden wissen – vor allem angesichts der nicht identischen Öffnungszeiten der Geschäfte. Das könnte auch bei der Belieferung des Bäckers und des Fleischers problematisch werden, die bei vollem Parkplatz schon jetzt ein Kunststück sei, hieß es in der Versammlung. Der geplante Anbau hat jedoch keinen Einfluss auf die Anlieferzone.

Gästetoilette: Mehr Service für Kunden, weniger Ärger für Anwohner

Weil bisher eine Kundentoilette fehlt, nutzen einige Einkäufer die Lücke, die zwischen dem Markt und der Hecke zu einem der angrenzenden Grundstücke klafft, für kleine Geschäfte. Auf der anderen Seite der Hecke spielen im Sommer Kinder. Das sei nicht so toll, sagte ein Familienvater.

Bürgersteig: Endgültige Lösung lässt auf sich warten

Der Bürgersteig ist dringend sanierungsbedürftig. Dafür wird es in Zusammenhang mit dem Anbau aber nur eine Notlösung geben. Die Sanierung soll später mit der Erneuerung der Rothenburger Straße erfolgen.

Voraussichtlich ab Januar liegen die überarbeiteten Planungen öffentlich im Rathaus aus.