Merken

Kurtaxe spült mehr als anderthalb Millionen Euro in Dresdens Kassen

Die einst umstrittene Kurtaxe hält Touristen offensichtlich nicht von einem Besuch in Dresden ab. Im Frühjahr verzeichnete die Landeshauptstadt einen Besucheransturm. Und die Einnahmen aus der Bettensteuer sprudeln.

Teilen
Folgen

Dresden. In den ersten vier Monaten nach der umstrittenen Einführung der Kurtaxe hat Dresden bereits mehr als anderthalb Millionen Euro eingenommen. Von Februar bis Mai seien exakt 1.565.239 Euro eingegangen, teilte die Stadt mit. Erhofft werden pro Jahr fünf bis fünfeinhalb Millionen Euro, die an städtische Kultureinrichtungen fließen sollen. Ob das Ziel erreicht werde, könne noch nicht gesagt werden. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, der auf juristischem Weg vergeblich versucht hatte, die Einführung der Kurtaxe zu verhindern, erneuerte seine Kritik an der Bettensteuer.

„Da die ersten Monate des Jahres, insbesondere Februar und März, traditionell eher schwache Übernachtungszahlen zeigen, lässt sich heute noch keine Aussage zum Gesamtergebnis am Ende des Jahres ableiten“, erklärte Stadtsprecher Kai Schulz. Im April hatte Dresden jedoch einen Touristen-Ansturm verzeichnet. Mehr als 387.000 Übernachtungen und rund 177.000 Ankünfte wurden gezählt - so viele wie noch nie seit der 2001 begonnen Erfassung der Besucherzahlen. Pro Übernachtung werden in Dresden 1,30 Euro Kurtaxe fällig.

Er gehe davon aus, dass Dresden durch die Kurtaxe Einbußen im Tourismusgeschäft verzeichne, sagte Sachsens Dehoga-Hauptgeschäftsführer Jens Vogt. „Einige große Veranstaltungen hat die Stadt schon verloren.“ Müssten Hunderte Teilnehmer für mehrere Tage Kurtaxe zahlen, sei das für Veranstalter ein Grund, Kongresse in andere Städte zu verlegen.

Einer Einführung der Kurtaxe in weiteren Städten steht der Dehoga kritisch gegenüber - zumindest so lange nicht klar geregelt ist, wohin die Einnahmen fließen. „Einnahmen aus der Kurtaxe müssen auch wieder dem Tourismus zugutekommen“, sagte Vogt.

Ende Juni hatte die Stadt Meißen angekündigt, ab kommenden Jahr eine Kurtaxe zu erheben. Touristen sollen dort ebenfalls 1,30 Euro pro Übernachtung zahlen. (dpa)