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Kunsthandwerker stehen auf Naturmaterialien

30 Handwerker lassen sich über die Schulter schauen. Altes und neues Handwerk zeigt der Restaurator im Abthaus.

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© André Braun

Von Wilrun Wagner

Leisnig. Im Kuhstall im Kloster Buch locken die Stände mit bunten Angeboten zur Saisoneröffnung des Kunst- und Handwerkermarktes im Kloster. Es sind neben Stammanbietern auch viele neue Handwerker da. Einer ist Andreas Beyer, der seine Töpferscheibe dabei hat und den Interessierten zeigt, wie echtes sächsisches Steinzeug entsteht. Aus einem Klumpen Ton zentriert er diesen auf der Scheibe mit geschickten Händen, zieht die Wandung hoch und bringt sie in Form. Interessiert schaut ihm Dietmar Saage aus Geringswalde über die Schulter. „Man sieht das Töpfern nicht oft, Fingerspitzengefühl, eine ruhige Hand und gute Nerven gehören dazu“, meint er.

Die Spezialität von Andreas Beyer aus Hohenstein-Ernstthal sind mittelalterliche Gefäße. Diese wecken die Neugier von Karin Schwerdtfeger und Detlef Krumbiegel. „Wir sind beide Archäologen und im Leipziger Umland tätig. Besonders gefällt uns ein sogenannter Grapentopf. Das mittelalterliche Gefäß geht mit ins heimatliche Bad Dürrenberg“. Dabei sind die guten Preise besonders lobenswert, fügt er hinzu. Gleich nebenan zeigt Gudrun Cibulka aus Ilmenau die Herstellung von Glasperlen an lodernder Flamme. Zu den „alten Hasen“ des Handwerkermarktes gehört Richard Schreppel aus Meinitz. „Ich habe zwar meine Tischlerei an die jüngere Generation gegeben, aber ins Kloster zieht es mich immer wieder, weil ich von Anfang an hier viel gearbeitet habe“, sagt der Altmeister. Mehrfach zeigen Alpaka-Züchter ihre selbst hergestellten Erzeugnisse aus der weichen Wolle der Tiere. FLoPhi nennt Patrick Schöler sein Angebot von bunten Kindergarderoben, und Schmuck aus Naturmaterialien hat Ulla Allex da bei. So zeigen die Anbieter überwiegend verarbeitete Naturmaterialien.

Passend zum Handwerkermarkt hat Restaurator Thomas Schmidt in Verbindung mit dem Förderverein durch das Abthaus geführt. Ausführlich erklärt er den mehr als 25 Interessenten unter anderem das erhaltene Balkenwerk aus dem Bestand des Gebäudes und die Arbeiten der Zimmerleute von heute, die dieses neu eingebaut oder angeschuht haben.