Von Cathrin Reichelt

Kriebstein. Schon von Weitem sind die Bagger auf dem Gelände der Papierfabrik Kübler & Niethammer zu sehen. Sie beißen sich Stück für Stück in das alte Kulturhaus. Seit 1964 hat es an dieser Stelle gestanden. Jetzt wird es weggerissen. „Das Gebäude hat für uns keinen Wert mehr. Die Firma hat mit dem Gelände andere Pläne“, sagt Geschäftsführer Hubertus Burkhardt. Näher will er auf die Vorhaben aber nicht eingehen.

Ende 2014 hatte die Firma bekannt gegeben, dass die Tage des Kulturhauses gezählt sind. Damals hieß es, dass dessen Vermietung aus wirtschaftlicher Sicht schon länger ein Verlustgeschäft sei. Dazu kamen in den Jahren 2002 und 2013 die Hochwasser und gestiegene Sicherheitsanforderungen. Um das Gebäude den heutigen Vorgaben anzupassen, hätte es behindertengerecht umgebaut und fast alle maroden Fenster ersetzt werden müssen.

Schöne Erinnerungen

Die Sanierung hätte die Papierfabrik mehrere Hunderttausend Euro gekostet. Vor eineinhalb Jahren war außerdem die Rede davon, dass nicht nur das Kulturhaus abgerissen werde, sondern es solche Pläne auch für das alte Verwaltungsgebäude gebe. Der Platz könnte dann für neue, modernere Büros oder Lagerräume genutzt werden, hieß es.

Bis zur Wende gab es im Kulturhaus Kriebethal viele kulturelle Veranstaltungen. Gleichzeitig und danach war es das Domizil des Kriebethaler Faschingsclubs (KFC). Auch ein Tanzsportverein nutzte die Räume und für die Belegschaft der Papierfabrik wurden dort Firmenfeiern ausgerichtet. Nach langer Suche hat der KFC einen neuen Raum gefunden und seine erste Saison im Kriebsteinsaal des Hotels „Am Kriebsteinsee“ über die Bühne gebracht.