Merken

Kultclub Flowerpower zieht in die Pferdebörse

Das Flowerpower und der nubeatzz club ziehen im November in den Trakt hinterm Alten Schlachthof.

Teilen
Folgen

Von Nadja Laske

Die einen atmen auf, die anderen tief durch. Die Musikkneipe Flowerpower und der nubeatzz club auf der Eschenstraße in der Neustadt ziehen aus. Anwohner, die sich seit langer Zeit über den Lärm kommender, gehender und rauchend vor der Tür stehender Gäste mokiert haben, sind am Ziel ihres Nachtschlafs angekommen – zumindest solange das Ecklokal leer steht.

Das wird es ab 1. November. Ab dann spucken die Flowerpower-Macher noch kräftiger in die Hände als sonst und richten sich in der ehemaligen Pferdebörse am Alten Schlachthof ein. Bis dahin wird am neuen Standort aber schon kräftig gewerkelt. Schließlich gibt es in dem leer stehenden, vor sich hin gammelnden Trakt links von Austs Konzerte-Halle etliches zu tun.

„Am Montag rücken die Bauarbeiter an“, sagt Jens Fury Fuhrmann von der Musikkneipen Betriebsgesellschaft mbH mit Sitz in Leipzig. „Der Schanktisch muss erneuert, eine Lüftungsanlage eingebaut sowie für Brandschutz und zumutbare Toiletten gesorgt werden.“ Wie viel Geld der Betreiber in das von einem Berliner gemietete Objekt steckt, sei Chefsache und der Chef in eigener Sache gerade stark beansprucht.

Zweimal 400 Quadratmeter

Statt Zahlen sollen Blumen sprechen: Das Flowerpower wird im vertrauten „make love – not ware“ -Stil verharren – plüschig, bunt, hippiehaft und gemütlich. Etliches soll neu gestaltet, vieles als Wiedererkennungseffekt erhalten bleiben, versichert Fuhrmann.

Räumlich werden die Gäste eine Überraschung erleben. Die neue Location geht über zwei Etagen und ist deutlich größer als die bisherigen Clubs. „Im Erdgeschoss der alten Pferdebörse soll das Flowerpower auf rund 200 Quadratmetern einziehen. Genauso viel Platz wird der nubeatzz club im ersten Obergeschoss haben“, erklärt Jens Fury Fuhrmann. Wenn die Tage wieder länger und vor allem wärmer werden, ist noch ein Biergarten geplant.

Auch die Öffnungszeiten werden neu gemischt. Das Flowerpower war bisher jeden Tag geöffnet und gönnt sich ab 21. November dienstags und mittwochs eine Verschnaufpause. Das nubeatzz legt einen drauf und empfängt nun zusätzlich zu den üblichen Montagen, Freitagen und Sonnabenden auch donnerstags seine Gäste.

Auf dem Programm sollen auch weiterhin der Studenten-Montag mit Bier und Wein zum kleinen Preis sogar für Nichtstudenten sowie die Rock-Karaoke-Nacht am Donnerstag stehen. Freitags und sonnabends ist Tanzen ab 18 Jahre und mit Eintrittsgeld angesagt. Neu auf dem Plan werden Clubkonzerte und After-Show-Partys auftauchen. Dafür wollen die Betreiber mit örtlichen Veranstaltern zusammenarbeiten, kündigt Fuhrmann an. Und weil auch eine Kneipe für Nachwuchs sorgen muss, startet jeden Sonntag ab 15 Uhr eine Kinderdisco für Sechs- bis Zwölfjährige.

Verbrüderung ausgeschlossen

Was der Nachwuchs der Branche so macht, lässt den Nachbarn Bernd Aust nicht kalt. „Gut, wenn hier was passiert. Ich wäre schon froh, wenn es um den Alten Schlachthof etwas urbaner würde“, sagt der Konzertveranstalter. Synergien erwartet er sich vom neuen Clubhaus nebenan nicht. Es tangiere absolut nicht sein Schlachthof-Konzept, und Verbrüderungen seien nicht zu erwarten.

Wenn am 21. November die Blumen in der Pferdebörse rund 900 Meter Luftlinie vom alten Lokal entfernt erblühen, bieten die Gastgeber ihren Neustädter Stammgästen ein Bus-Shuttle von der Schauburg zum Schlachthof an. Für Autofahrer entstehen bis dahin 50 Stellplätze vor Ort.