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Küche auf Stelzen

Die Ratskellerküche im Keller hat bald ausgedient. Der neue Anbau hat nicht nur bei Hochwasser Vorteile.

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© André Braun

Von Jens Hoyer

Waldheim. Ein Architekturpreis ist mit dem Anbau sicher nicht zu gewinnen, aber er ist ungemein praktisch, falls es mal wieder Hochwasser gibt. Auf dem Hof des Rathauses ist in dieser Woche das Gestell für den Küchen-Anbau des Ratskellers errichtet worden. Mitarbeiter der Firma Petters Bau haben eine Schalung aufgebaut. In der kommenden Woche wird die Decke betoniert. Diese muss dann fast einen Monat stehen, sagte Bauamtsleiter Michael Wittig. Parallel zu den Arbeiten im Freien läuft der Umbau des Rathauses im Inneren. Ein Raum im Untergeschoss, der bisher von der Verwaltung genutzt wurde, wird der Ratskellerküche zugeschlagen. Dort sei die Betondecke in dieser Woche gegossen worden, sagte Wittig. Bis Ende des Jahres soll der Umbau beendet sein.

Bisher ist die Küche des Ratskellers im anfälligsten Teil des Rathauses untergebracht – nämlich im Keller. Beim Hochwasser 2013 hatten die großen Geräte nicht so schnell aus der Küche weggeschafft werden können. Für die Betreiber des Ratskellers bringe der Umbau auch den Vorteil, dass sich die Küche dann auf einer Ebene mit den Gasträumen befindet. „Das macht die Organisation des Gaststättenbetriebs einfacher. Wir haben die Betreiber des Ratskellers bei den Planungen eng einbezogen“, so Wittig. Größer werde die neue Küche aber nicht.

Das Bauvorhaben kostet rund 400 000 Euro. Die Stadtkasse wird davon aber kaum belastet. Zum Teil können die Kosten aus Versicherungsleistungen bestritten werden. Der Löwenanteil wird mit Fördermitteln aus dem Fonds zur Hochwasserschadensbeseitigung finanziert. Die Stadt hatte schon über viele Jahre eine grundsätzliche Lösung des Problems angestrebt, denn auch schon kleinere Hochwässer hatten in den vergangenen Jahren im Rathauskeller Schaden angerichtet.

Der Platz unter dem Küchenanbau kann später zum Abstellen von Autos genutzt werden – der wahrscheinlich teuerste Carport der Stadt.