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Kreisverkehr Cotta bleibt offen

Auf der Straße vom Kreisel in Richtung Goes wird der Belag erneuert. Ein befürchteter Engpass bleibt allerdings aus.

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© Norbert Millauer

Von Thomas Möckel

Dohma/Goes. Kaum war die Nachricht publik, machten Betroffene ihrem Ärger massiv Luft. Vor allem im sozialen Netzwerk Facebook entbrannte eine heftige Diskussion. „Sind die total beknackt?“, fragt beispielsweise Torsten Döring. Viele befürchten noch mehr Verkehrschaos in Pirna, halten das komplette Vorhaben für sinnfrei, weil doch alles in allem ganz gut in Schuss sei.

© Grafik: SZ

Der Grund des kollektiven Unmuts: Zu den vielen Baustellen und Engpässen in Pirna – Breite Straße, Maxim-Gorki-Straße, Abwasser Krietzschwitz, Dauerampel in Alt-Neundorf – gesellt sich nun ein weiterer gravierender Einschnitt hinzu. Das sächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) lässt ab 14. August ein Teilstück der Staatsstraße zwischen Berggießhübel und Pirna sanieren. Betroffen ist der Abschnitt vom Kreisverkehr Cotta in Richtung Pirna bis kurz nach dem Abzweig nach Goes. Nach Auskunft der Behörde wird die Asphaltdecke der Trasse erneuert. Wegen der Arbeiten wird das Teilstück voraussichtlich bis 1. September in beide Richtungen gesperrt.

Kommentatoren bei Facebook zweifeln generell am Sinn des Bauvorhabens. Er verstehe nicht, was an dieser Straße erneuert werden muss, schreibt beispielsweise Matthias Knechtel. Und Axel Butcher argumentiert, das Vorhaben sei angesichts anderer katastrophaler Straßen im Landkreis völlig unnötig. Die überwiegende Zahl der Diskutierenden hält die Straße noch für ausreichend intakt.

Heftiger als die Debatte um die Sinnhaftigkeit schwelt der Streit um die geplante Umleitung. Die ursprünglich Umleitungsempfehlung des Lasuv ließ nämlich vermuten, dass der Cottaer Kreisel komplett gesperrt wird. „Da müssen wir von Berggießhübel über die Schlaglochstraße Langenhennersdorf nach Pirna fahren. Na super!“, schreibt Andrea Kovac. Das würde zusätzlich Zeit und Geld verschlingen.

Entgegen anfänglich anderslautender Nachrichten bleibt der Kreisverkehr Cotta von der Baustelle allerdings unberührt. Lediglich die Ausfahrt in Richtung Pirna ist dicht, alle anderen drei Ausfahrten in Richtung Cotta, in Richtung Berggießhübel und in Richtung Autobahn sind weiterhin offen. Die Stadt Pirna hat die Umleitungsempfehlung inzwischen präzisiert und rät Kraftfahrern in Richtung Berggießhübel, über Rottwerndorf, Neundorf und Cotta zu fahren, andersherum wird ebenso diese Route empfohlen. Doch den Autofahrern steht auch die Strecke über die Umgehungsstraße Friedrichswalde-Ottendorf und die A 17 offen.

Nach Ende der Straßenbauarbeiten kann die Straße vom Cottaer Kreisel bis zum Abzweig Goes dann wieder befahren werden, allerdings für eine Weile nur eingeschränkt: Ist der Asphalt aufgetragen, arbeiten die Bauleute noch an den Leitplanken und anderen Schutzeinrichtungen entlang der Straße. Für diese Arbeiten ist nach Aussage des Lasuv ein Zeitraum von etwa einer Woche veranschlagt. In dieser Zeit wird der Verkehr mithilfe einer Ampel an der Baustelle vorbeigeleitet. Das Vorhaben kostet laut der Straßenbaubehörde rund 460 000 Euro und wird mit Geld aus dem sächsischen Landeshaushalt finanziert.

Nötig ist die Straßensanierung nach Einschätzung des Lasuv, weil die Strecke als Unfallschwerpunkt und der gegenwärtige Belag als abgenutzt und zu wenig griffig gilt. Immer wieder kommen hier Autos ins Rutschen. Das Teilstück zwischen Pirna und dem Abzweig nach Goes war bereits 2010 saniert worden.