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Kreischa macht beim Hochwasserschutz ernst

In den kommenden Monaten werden mehrere Millionen Euro verbaut. Für Autofahrer wird es ab nächster Woche eng.

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© Egbert Kamprath

Von Tobias Winzer und Andrea Schawe

Kreischa. Das Beste kommt zum Schluss oder, wie es in Kreischa heißen müsste, das Aufwendigste kommt zum Schluss. Das Hochwasser 2013 hat in der Gemeinde für erhebliche Schäden gesorgt. Nachdem die meisten davon in den vergangenen Monaten beseitigt wurden, stehen nun noch drei Großprojekte an. Im Gemeinderat am Montagabend erklärte Bürgermeister Frank Schöning, was geplant ist.

Hier soll gebaut werden

Großprojekt 1: Brücke in Theisewitz wird durch Neubau ersetzt

Mit rund einem Monat Verzögerung beginnen am 1. Juni die Bauarbeiten an der Brücke in Theisewitz. Die Überführung über den Possendorfer Bach wird in Zukunft breiter, um einem Hochwasser standzuhalten, das statistisch gesehen alle 100 Jahre auftritt.

Dafür bekommt der Possendorfer Bach mehr Raum zum Ausbreiten, damit er breit und flach abfließen kann. Die Arbeiten sollen Ende September oder Anfang Oktober abgeschlossen sein.

Erst muss die alte Brücke abgerissen werden, dann wird eine Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer gebaut. Für den Autoverkehr ist die Ortsdurchfahrt nach Kleba während der Bauarbeiten voll gesperrt. Die Gemeinde investiert dafür etwa 250000 Euro. Die Reparaturen werden zu 100 Prozent mit Fördermitteln finanziert. Der Termin für den Baustart hatte sich verzögert, weil ein benötigter Schacht erst Ende Juni geliefert werden kann. Da dieser für den Bauablauf wichtig ist, hatte ein früherer Baustart keinen Sinn.

Großprojekt 2: Possendorfer Bach bekommt mehr Platz

Ab Oktober sollen die Bauarbeiten am Possendorfer Bach, der in Possendorf entspringt und in die Lockwitz mündet, weitergehen. Bei Hochwasser brechen die Ufer regelmäßig ab, Bäume und Bauwerke werden unterspült. Der Bach braucht deswegen mehr Raum zum Ausbreiten, damit er bei Hochwasser breit und flach abfließen kann. An den Ufern sollen neue Gehölze gepflanzt werden, deren Wurzeln den Bach bei Hochwasser eindämmen und die angrenzende Fläche vor Schäden schützen sollen. Rund zwei Millionen Euro kosten die Bauarbeiten.

Großprojekt 3: Betongitter werden aus dem Lauebach entfernt

Seit Januar im Gange ist der Umbau des Lauebachs, der bei Börnchen entspringt und bei Theisewitz in den Possendorfer Bach mündet. Momentan wird an der Staatsstraße 36 von Kreischa nach Possendorf gebaut – der letzte Bauabschnitt. Am Bach werden Bäume gefällt und dann das zerstörte Flussbett und die Uferbefestigungen wiederhergestellt.

Mitte Juni soll das Vorhaben abgeschlossen sein. 1,2 Millionen Euro Fördermittel hatte die Sächsische Aufbaubank für den Lauebach genehmigt.

Weitere Vorhaben: Schwierige Planung für Wittgensdorfer Bach

Insgesamt hatte Kreischa 25 Hochwasser-Projekte mit einem Gesamtbudget von 7,3Millionen Euro geplant. Einige davon befinden sich noch in der Konzeption. So soll unter anderem der Wittgensdorfer Bach hochwassersicher gemacht werden. Kreischa hat die Planungen an die zuständige Landesdirektion geschickt. Die Behörde muss nun entscheiden, ob für das Vorhaben ein kompliziertes Genehmigungsverfahren nötig ist. In diesem Fall könnte sich der geplante Baustart im kommenden Jahr verschieben.

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