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Kreis schließt Asyl-Unterkunft

In dem Objekt am St.-Niclas-Schacht in Freiberg leben noch rund 80 Geflüchtete. Ab September ist es geschlossen.

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© Symbolbild/dpa

Von Maria Fricke

Mittelsachsen. Die Zahl der Asylbewerber im Landkreis Mittelsachsen geht weiter zurück. Das Landratsamt schließt daher Ende August die Gemeinschaftsunterkunft am Freiberger St.-Niclas-Schacht. In dieser ist Platz für bis zu 210 Geflüchtete. Derzeit leben noch 83 Asylsuchende in dem Objekt. Hinzukommen 15 Flüchtlinge mit Anerkennung, die sich derzeit auf Wohnungssuche befinden. Es ist bereits die sechste Schließung von Unterkünften, die damit umgesetzt wird. Auch die Einrichtungen an der Döbelner Straße in Roßwein sowie an der Mastener Straße in Döbeln stehen leer.

„Aktuell wird die Mastener Straße nicht benötigt und auch nicht genutzt. Im Bedarfsfall muss eine entsprechende Nutzung geprüft werden“, teilte Kreissprecher André Kaiser mit. Noch bis zum Frühjahr war die Einrichtung belegt, weil die Gemeinschaftsunterkunft an der Friedrichstraße saniert worden ist. Dort leben derzeit 131 Asylbewerber, wie das Landratsamt informierte. Platz ist auch dort für 210. Weitere belegte Einrichtungen in der Region Döbeln befinden sich ebenfalls an der Friedrichstraße in Döbeln, an der Hauptstraße in Waldheim sowie in Mobendorf in Striegistal. In dem dortigen Heim leben derzeit 128 Asylbewerber, darunter auch einige anerkannte, die sich auf Wohnungssuche befinden. Kapazität ist derzeit in allen Einrichtungen und Wohnprojekten.

Rund 260 Asylbewerber sind bisher in diesem Jahr Mittelsachsen zugewiesen worden. Ende Juni lebten insgesamt rund 1 700 Asylbewerber in den Unterkünften des Landkreises. Rund 290 hatten bereits eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten und können sich damit auf die Suche nach einer eigenen Wohnung machen. Die Geflüchteten kommen unter anderem aus Afghanistan, dem Irak, Indien, Russland, dem Kosovo, Georgien, Libyen, dem Libanon, der Türkei sowie Pakistan. Weiterhin leben derzeit rund 177 unbegleitete, minderjährige Asylbewerber in Mittelsachsen. Die überwiegende Mehrheit ist 17 Jahre alt, das jüngste Kind ist zehn. Die meisten kommen aus Afghanistan und Syrien. Zudem haben bisher rund 50 Personen mit einer Anerkennung angegeben, ihre Familien nach Deutschland zu holen.