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Kreis schließt Asylunterkunft in Roßwein

Die für 275 Personen ausgelegte Unterkunft wird nicht mehr benötigt. Auch in Döbeln ziehen die Flüchtlinge aus.

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© Dietmar Thomas

Von Elke Görlitz

Roßwein. Für Asylbewerber hält der Landkreis 3 900 Plätze in Gemeinschaftsunterkünften, Wohnprojekten und gemieteten Wohnungen vor. Davon sind aktuell 1 300 frei. Das sagte Landrat Matthias Damm (CDU) am Mittwoch im Kreistag. Die weiter sinkenden Zahlen von Ankommenden – 49 Flüchtlinge sind für Oktober avisiert – veranlasst die Verwaltung, Unterkünfte zu schließen.

Bereits Ende November sollen die zurzeit noch 50 in Roßwein an der Döbelner Straße untergebrachten Personen ausgezogen sein. Dieses Objekt, das für 275 Menschen eingerichtet worden war, schließt der Kreis ebenso wie die Gemeinschaftsunterkunft an der Mastener Straße in Döbeln. Dort war in dem Verwaltungsstandort des Kreises zunächst Platz für 300 Menschen geschaffen worden. Zwischenzeitlich wurde die Kapazität auf 200 Plätze reduziert. Die Schließung des Objektes an der Mastener Straße wird für Jahresende vorbereitet. Wie der Landrat erklärte, habe der Landkreis damit insgesamt 780 Plätze abgebaut – mit Schließungen in Döbeln (Bahnhofstraße), Königshain-Wiederau, Rochlitz, Mittweida und Flöha.

Die verbliebenen Asylbewerber in Döbeln und Roßwein sollen künftig in der Gemeinschaftsunterkunft an der Friedrichstraße in Döbeln untergebracht werden. Das Haus wird derzeit von einem privaten Investor saniert. Nach dem voraussichtlichen Abschluss im Januar erhöht sich die Kapazität dort von 80 auf 210 Plätze.

Laut Matthias Damm arbeite die Verwaltung an einem sogenannten Stilllegungsmanagement. Man müsse überlegen, ob bei langfristig vertraglich gebundenen Objekten eine Stilllegung oder Belegung wirtschaftlicher ist. So hatte der Landkreis eine Unterkunft in Brand-Erbisdorf sanieren lassen, die nun eigentlich aufgrund vieler freier Plätze anderenorts nicht mehr gebraucht werde. „Es ist nicht vermittelbar, eine Einrichtung bei gesunkenen Asylbewerberzahlen wieder zu belegen“, argumentierte der Landrat.

In Mittelsachsen sind zurzeit 2 677 Personen vom Landkreis untergebracht. Davon haben 359 einen Aufenthaltsstatus. „Sie verlassen die Unterkünfte in der Regel, wenn sie eine Wohnung gefunden haben“, so Dieter Steinert, Leiter der Stabsstelle Asyl. 2 318 Flüchtlinge leben in Gemeinschaftsunterkünften, 357 in Wohnprojekten und 349 in vom Kreis gemieteten Wohnungen. (mit rt)