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Kreis hat meiste Erholungsorte

Schellerhau konnte die Kriterien erneut erfüllen. Am Freitag gibt’s die Urkunde. Die Malter-Orte sind noch in der Prüfung.

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© Egbert Kamprath

Pirna/Dippoldiswalde. Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge kann auf die höchste Dichte an Kur- und Erholungsorten im Freistaat verweisen. Das schreibt der Landrat in seinem jüngsten Bericht für den Kreistag. Das Prädikat „Staatlich anerkannter Kurort“ tragen demnach Altenberg (Kneippkurort), Bad Schandau mit Krippen und Ostrau (Kneippkurort), Kurort Rathen (Luftkurort), Bad Gottleuba (Moorheilbad) und Berggießhübel (Kneippkurort).

Staatlich anerkannte Erholungsorte dürfen sich folgende Orte nennen: Oberbärenburg und Schellerhau (Altenberg); Malter, Paulsdorf und Seifersdorf (Dippoldiswalde); Hohnstein samt aller Ortsteile Cunnersdorf, Ehrenberg, Goßdorf, Hohburkersdorf, Kohlmühle, Lohsdorf, Rathewalde, Ulbersdorf, Waitzdorf und Zeschnig; Sebnitz samt Ortsteilen Altendorf, Hinterhermsdorf, Lichtenhain, Mittelndorf, Ottendorf und Saupsdorf sowie Fördergersdorf, Grillenburg, Kurort Hartha, Pohrsdorf und Spechtshausen (Tharandt).

Erst zu Jahresbeginn hatte Hohnstein mit allen Ortsteilen das Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“ erlangt. Schellerhau stellte sich dem Prüfverfahren zuletzt ebenfalls erfolgreich. Anfang Mai konnte das Wirtschaftsministerium dem osterzgebirgischen Urlauberort den Titel erneut verleihen.

Bereits seit 1972 darf sich Schellerhau „Staatlich anerkannter Erholungsort“ nennen. Das Prädikat wird allerdings nicht auf Lebenszeit vergeben. Nach der Wende mussten sich alle Erholungsorte erneut zertifizieren lassen, wenn sie denn weiter diesen Titel führen wollten. Damit sind auch viel Arbeit und Geld für Entwicklungskonzeptionen etc. verbunden. Diese Prüfung ist in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. In Schellerhau war der Bestandsschutz im Mai 2010 abgelaufen.

Prädikat ist Gütesiegel

Da der Ort zu den tourismusstärksten im Osterzgebirge zählt, hier insgesamt Gäste über 100 000-mal im Jahr übernachten und mit dem Best Western Hotel Stephanshöhe das größte Gästehaus mit 222 Zimmern in der Region steht, wollten die Schellerhauer den Titel unbedingt behalten. Denn damit können sie werben. Das Prädikat, das nach festgelegten Kriterien vergeben wird, ist für Gäste wie ein Gütesiegel. Zum Kräuterfest an diesem Sonntag im Botanischen Garten Schellerhau, das 10 Uhr beginnt, soll die Urkunde „Staatlich anerkannter Erholungsort“ im Laufe des Vormittags offiziell an den Ortsvorsteher Ingo Rümmler und den Ortschaftsrat übergeben werden. Diese hatten sich sehr für das erneute Prüfverfahren eingesetzt und die Stadt Altenberg dabei unterstützt, die ganzen Unterlagen, die dafür notwendig sind, zu erarbeiten und zusammenzustellen.

Für die Talsperrenorte Malter, Paulsdorf und Seifersdorf läuft zurzeit die erneute Prüfung. Sie wurden 1998 neu als Erholungsorte anerkannt. Damals waren die drei Orte noch eine politisch selbstständige Gemeinde. Nun geht es um die Verlängerung der Anerkennung. Dafür hat die Stadt Dippoldiswalde, zu der die Talsperrenorte inzwischen gehören, ein neues Entwicklungskonzept ausarbeiten lassen. Das wurde inzwischen beim Wirtschaftsministerium eingereicht, das für die Vergabe der Prädikate zuständig ist. „Für den Tourismus an der Malter ist die weitere Anerkennung als Erholungsort sehr wichtig“, sagt Klaus Kaiser, Geschäftsführer der Weißeritztal-Erlebnisgesellschaft, welche die Strandbäder an der Talsperre und das Erlebnisbad in Paulsdorf betreibt.

Außerdem gibt es im Landkreis „Staatlich anerkannte Ausflugsorte“, zu denen sich Dohna, Heidenau, Königstein, Lohmen und Stolpen zählen dürfen. (SZ/wei/ks/fh)