Merken

Kreis-Chef der AfD gibt Vorsitz ab

Bis Neuwahl übernimmt Lars Kuppi den Posten vorübergehend. Ob der Polizist bei der Wahl kandidiert, steht noch nicht fest.

Teilen
Folgen
© privat

Von Sylvia Jentzsch

Döbeln. Nach längerer interner Vorbereitung hat René Kaiser seine Funktionen als mittelsächsischer AfD-Kreisvorsitzender Anfang dieses Monats abgegeben. Das teilte Rolf Weigand, Vorstand für Presse und Öffentlichkeitsarbeit beim Kreisverband Mittelsachsen, mit.

Lars Kuppi, übernimmt bis zur Neuwahl das Amt des Kreisvorsitzenden der AfD.
Lars Kuppi, übernimmt bis zur Neuwahl das Amt des Kreisvorsitzenden der AfD. © privat

Nach Angaben des Pressesprechers will sich der siebenfache Familienvater zukünftig wieder mehr seiner Familie widmen. Auch berufliche Aufgaben beschränkten zunehmend das zeitliche Budget für das Partei-Ehrenamt. Den im Superwahljahr 2019 in Mittelsachsen entstehenden Aufgaben könne er nicht mehr gerecht werden, begründet Kaiser seinen Schritt. „Bevor wir als mittelsächsische AfD in die Wahlkampforganisation eintreten, ist es notwendig, dass der neue Kreisvorsitzende sich einarbeitet. Immerhin muss er uns erfolgreich durch die drei Wahlkämpfe – Kreistags-, Europa- und Landtagswahl – führen“, erläutert der scheidende Vorsitzende den Zeitpunkt seiner Funktionsübergabe.

René Kaiser hatte 2013 den AfD-Kreisverband Mittelsachsen mit gegründet und war seitdem Kreisvorsitzender. Er bleibe der AfD Mittelsachsen als aktives Mitglied erhalten, so der Pressesprecher.

Innerhalb von drei Monaten muss nun ein neuer Vorsitzender gewählt werden. Bis zu dessen Nachwahl hat der bisherige Stellvertreter, Lars Kuppi, den Vorsitz inne.

Der gebürtige Döbelner, der jetzt in Chemnitz lebt, ist Polizeibeamter und Vater von fünf Kindern. Kuppi ist seit Dezember 2016 stellvertretender Kreisvorsitzen-der der AfD. „René Kaiser hat viel Zeit und Energie in die AfD gesteckt und war ein beispielhafter Vorsitzender, der stets konsensorientiert gehandelt hat. Er hat einen großen Anteil daran, dass wir in Mittelsachsen mit vier Stadt- und vier Kreisräten sowie einem Landtags- und Bundestagsabgeordneten bereits heute, trotz der Gründung Ende 2013, in den Parlamenten gut vertreten sind,“ erklärte Kuppi. Die AfD hatte bei der Bundestagswahl im September vorigen Jahres in Mittelsachsen mit 31,2 Prozent mehr Zweitstimmen eingefahren als die CDU, die nur auf 27,7 Prozent der Zweitstimmen kam. Nur knapp behielt Veronika Bellmann (CDU) mit einem Plus von nur 1356 Erststimmen gegenüber ihrem Herausforderer Heiko Hessenkemper (AfD) ihr Direktmandat im Bundestag. Hessenkemper zog über die Landesliste ins Parlament ein.

Lars Kuppi sagte, er übernehme bis zur Wahl einen funktionierenden Kreisverband, bei dem keine Neugestaltung notwendig sei. Die anderen Mitglieder des Vorstandes arbeiten weiterhin in ihren bisherigen Aufgabenbereichen. Auf die Frage, ob er selbst für das Amt des Vorsitzenden kandidiere, meinte er, dass es zu zeitig sei, diese Frage zu beantworten. Für die Wahl aufstellen lassen könne sich jedes Mitglied. Gewählt wird auf dem Kreisparteitag , der im spätestens Juli stattfindet. (mit eg)