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Kreative Hobbyköche

Im Weixdorfer Küchenhaus Hillig fand ein spannender Kochwettbewerb statt. Es gab sogar zwei Premieren.

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© Willem Darrelmann

Von Sylvia Gebauer

Kochshows im Fernsehen kennt jeder, doch live ist es noch einmal etwas anderes. Geschnitten werden hier nur die Zutaten. Am Freitag blickten Deutschlands Hobbyköche nach Weixdorf. Im Küchenhaus Hillig ging es für zwei Teams um alles. Genauer um den Halbfinaleinzug. Die Jury machte es sich nicht leicht.

Motto des diesjährigen 12. Cooking Cups lautet: Andalusische Küche.
Motto des diesjährigen 12. Cooking Cups lautet: Andalusische Küche. © Willem Darrelmann
René Schade (links) und Jürgen F. Stahl traten beim Cooking Cup an. Erstmals wurde der Wettbewerb im Weixdorfer Küchenhaus Hillig durchgeführt. Die beiden Männer ließen sich von den Besuchern nicht aus der Ruhe bringen. Fürs Publikum waren es besondere Ei
René Schade (links) und Jürgen F. Stahl traten beim Cooking Cup an. Erstmals wurde der Wettbewerb im Weixdorfer Küchenhaus Hillig durchgeführt. Die beiden Männer ließen sich von den Besuchern nicht aus der Ruhe bringen. Fürs Publikum waren es besondere Ei © Willem Darrelmann
Einen „Wild Spanischen Surf and Turf“ hatten sich die beiden Männer überlegt.
Einen „Wild Spanischen Surf and Turf“ hatten sich die beiden Männer überlegt. © Willem Darrelmann

Die Anspannung war beiden Teams anzusehen. An diesem Tag müssen sie ihre Bestleistung bringen. Weixdorf sollte nur eine Zwischenstation beim diesjährigen zwölften Cooking Cup sein. Dahinter steckt Deutschlands größter Hobbykochwettbewerb. Aus dem gesamten Bundesgebiet gingen 500 Bewerbungen ein. Wer dabei sein will, muss von Anfang an sein Geschick fürs Kochen und die Kombination von Zutaten unter Beweis stellen. Schließlich reichen die Zweierteams ein selbst kreiertes Rezept ein, das zum Thema passt. In diesem Jahr ist es „Andalusische Küche“. 46 Teams wurden von den Organisatoren ausgewählt. Sie wurden auf 13 Regionalausscheide verteilt. Erstmals ist das Weixdorfer Küchenhaus Hillig dabei. „Für uns ist der Cup eine ganz neue Erfahrung, ich bin gespannt auf den Abend“, sagte Firmenchef Steffen Hillig. Zugleich fand hier der erste Regionalausscheid statt. Das Siegerteam fährt zum Halbfinale nach München. Dort qualifizieren sich die fünf Besten fürs Finale an der Costa del Sol in Spanien.

Selbst um den Einkauf kümmern

Die Zweierteams waren vorbereitet. Dabei müssen sie sich im Vorfeld um den Einkauf ihrer Zutaten für ihre andalusische Kreation kümmern. René Schade und Jürgen F. Stahl überschreiben ihr Gericht mit einem „Wild Spanischen Surf and Turf“. Also eine Kombination von Fisch und Fleisch in einem Gericht. In ihrem Fall eine Jakobsmuschel und eine Kaninchenroulade, gefüllt unter anderem mit Spinat und Chorizo-Scheiben. Dreimal haben die beiden Hobbyköche ihr Essen vorkochen können. „Mehr ging nicht, dafür wohnen wir zu weit weg“, sagte Kandidat Jürgen F. Stahl. Er wohnt in Würzburg und sein Kollege in Berlin. Beide kommen aber aus Würzburg. Doch für beide ist der Cooking Cup kein Neuland. Im Gegenteil. 2012 kochten sie sich bis ins Finale nach Barbados. Auch dieses Mal waren beide fokussiert.

Alles wurde bis ins kleinste Detail vorbereitet. In Bechern standen die Zutaten bereit. Die Aufgaben sind klar verteilt. Jürgen F. Stahl ist fürs Kochen und Aufräumen zuständig, sein Kochkollege bereitet alles vor, richtet an. Schließlich haben sie für ihr aufwendiges Gericht nur 60 Minuten Zeit. Zwei Teller müssen am Ende dastehen. Zwischendrin plauschen sie mit den Gästen, beantworten Fragen, verlieren dabei ihre Aufgabe nicht aus den Augen. Schließlich entscheidet am Ende eine vierköpfige Jury über Sieg und Niederlage. In sechs Kategorien vergeben sie Punkte, darunter für Geschmack, Zeiteinhaltung und Präsentation des Gerichts. Eines der vier Jurymitglieder ist der Dresdner Spitzenkoch Mario Pattis, zugleich Mitglied der Jeunes Restaurateurs d’Europe - einer Vereinigung junger Spitzenköche. Er war begeistert. „Euer Niveau ist so hoch, da kann sich mancher Gastronomiebetrieb ein Beispiel nehmen“, konstatierte er. Am Ende hatten die beiden Männer aus Würzburg die Nase vorn.

Lamm an cremiger Polenta

Ihre Gegner Philipp Haufe und Marco Ehrt aus Leipzig waren nicht traurig. Für beide war es der erste Wettbewerb dieser Art. „Ich bin ehrlich, heute Mittag hatten wir das Essen zum ersten Mal gekocht“, sagte Student Philipp Haufe. Dennoch konnten sie mit ihrem Lamm an cremiger Polenta mit Schoko-Oliven-Kuchen die Jury geschmacklich überzeugen. Sogar mehr als Jürgen F. Stahl und René Schade mit ihrem „Wild Spanischen Surf and Turf“. Doch bei so einem Wettbewerb zählen eben noch fünf weitere Kategorien. Für Hobbyköche und das Publikum war es ein gelungener, kulinarischer Abend. Sicher nicht der letzte dieser Art im Küchenhaus Hillig.